VJESNIK 1-2. (ZAGREB, 1915.)
Strana - Sveska 1. i 2. - 54
54 genannt werden. 1 ) Viele Pfarren giengen schon im 15. Jahrhundert zu gründe. Im J. 1457 z. B. wurde die eine Drittelmeile von der grossen Marienabtei entfernte Pfarrkirche des hl. Georg von Nderfandena (Tra fandi), bisher von sekulären Geistlichen regiert und 10 Gulden jährli ches Einkommen tragend, den Mönchen übergeben. Dieselbe wurde näm lich von den Türken niedergebrannt und blieb ohne Seelsorger. 2 ) Soleh reichere Pfarren hatten natürlich vollkommene Kirchengeräte und meh rere Kirchenbücher, wie dies für die 1459 schon zerstörte St. Nikolaus kirche in Novobrdo in Serbien erwähnt wird. 3 ) Die Kirchenbücher wur den auch für Stadtkirchen hauptsächlich aus Ragusa bezogen (1368 ein • Missale für Drivasto, 1387 für Dulcigno), später auch aus Neapel; 4 ) auch die in Ragusa lebenden albanischen Priester und Patrizier vermachten ihren Domkirchen nicht selten solche Bücher. 5 ) Das Patronatsrecht übten die Landesherren aus, was beim fort währenden Wechsel derselben grosse Verwirrungen und Gewalttätig keiten zur Folge hatte. Um Misbräuche zu verhindern wurde im J, 1418 in Skutari das Kollationsrecht seitens der Republik Venedig zeitweise auf den dortigen Bischof übertragen, der bei der Verleihung der Bene fizien besonders auf die politische Gesinnung des Betreffenden zu achten hatte. 6 ) Aber auch Balša III. machte Versuche, das Patronatsrecht über die Kirchen auf dem venezianischen Boden aufrecht zu erhalten. Die Republik antwortete zuerst (1416, 9. Juli) ausweichend; 7 ) später (1421) aber erklärte sie ausdrücklich, die Verleihungen sowohl von Benefizien als auch von Pronien durch Balša III. nicht respektieren zu wollen. 8 ) Dagegen wurde das volle Erbpatronat des Stifters sowohl seitens der kleinen Dynasten, wie auch später seitens der Republik vollkommen re spektiert. 9 ) Eine grosse Menge von kleinem Klerus lebte um die zahlreichen Kirchen der Städte und Umgebung. In Antibari werden neben der Dom 1 ) Jireček, Das christ. Element 19. 2 ) Theiner, M. Slav. 1, 425. 3 ) Ebd. 1, 451. *) „A abbate Latzaro d' Albania graciosamente per comprarsi i briviari 4 ducats" (Cedole de Tesoreria bei Jorga, Notes 2, 47 N. 3). 5 ) Im J. 1413, 23. Juni legiert in Ragusa der Skutariner Patrizier Milo del Conte „I breviario ala gliesia de Scutari a S. Stefano" (Test. Notarie 1402 fol. 198 im rag. Archiv). — Andere Belege im Bd. II. der AAlb 0 ) Misti del Senato 52, fol. 125 v (1418, 7. Oktober). — Im J. 1434 übt aber die Republik hier wieder schon selbst das Patronatsrecht aus und verleiht die Nikolauskirche in der Burg, die bisher ein Dulcignote regierte, an „presbyter Petrus de Scutaro" {Misti 59, fol. 45). Ï) Misti 51 fol. 46. 8 ) Für Drivasto 1421, 5. August (Misti 53 fol. 176 v). 9 ) S. besonders den höchst interessanten Fall der Kirche s. Maria de Lorenzo bei Ljubić 9, 194 (1444).