VJESNIK 1-2. (ZAGREB, 1915.)
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39 Opportunität im Kampfe gegen ihre Rivalen Thopias. 1 ) Diese wie auch die Dukagini zwischen Alessio und Fandi, die Dušmani in Unter pilot, die Spans in Skodra und Drivasto, die Herrn von Perlat, die Musachi und Arianiti um Belgrad in Tomoriza und Musachia verblieben katho lisch bis in die Türkenherrschaft, wo sie entweder nach Italien aus wanderten 2 ) oder aber mohammedanisch wurden. Georg Thopia wird (1392) von den Venezianern ausdrücklich als „princeps catholicus" be zeichnet und wenn er auch vom Papst Bonifaz IX. (1391) „iniquitatis filius" genannt wird, so geschieht dies nur deswegen, weil Georg zum Gegenpapst Klemens VII. hielt. 3 ) Die Familie Kastriota in ihrer ersten Linie (1367) am Hofe Alexanders, des Herrn von Valona und Kannina, gewiss noch orthodox, wurde im Kern Albaniens um Kroja schon in der zweiten Linie mehr katholisch und Ivan Kastriota taucht das erste mal in den Dokumenten (1407) als Beschützer des Bistums von Arbanum auf. 4 ) Aber einerseits die direkten und indirekten Blutsbande, die alle diese Familien mit den orthodoxen albanischen, serbischen und grie chischen Dynastenfamilien wie Balšići, Lazarevići, Brankovići, Crnoje vići (Djuraševići), Zarkovići, Cropas, Palaeologen, ja sogar mit den Kaisern von Byzanz verbanden, anderseits die byzantinischen Würden (sebastos, protosebastos etc.), auf welche noch die nach Italien ausge wanderten späten Nachkommen der einstigen Träger so stolz waren, ferner der gemeinsame Feind, der ihnen allen in den Türken erstand, endlich der Umstand, dass nach der Serbenherrschaft auch katholische albanesische Fürsten in ihrem diplomatischen Verkehr sich der mit dem orthodoxen Gottesdienst so eng verbundenen slavischen Sprache und Schrift bedienten, 5 ) im Süden aber und um Durazzo die griechische Schritt auch den Laien geläufig war, 6 ) all dies bewirkte, dass bei dem albanischen Adel im 14. und 15. Jahrhundert von religiöser Intoleranz dem Ortodoxis mus gegenüber nicht eine Spur aufzufinden ist. Im Gegenteil scheint dieser Adel konfessionell öfters ein Amphibienleben zu führen und bewegt sich in bezug auf den Glauben in. jenem Medium, welches seinen mo !) Theiner, M. Slav. 1, 261 (1369) und M. Hung. 2, 165 (1391). Vgl. Gelcich, La Zedda 163. 2 ) Vgl. Miller, Balkan exiles in Rome, Rom 1912 (Vortrag gehalten in Rom am 7. März 1911). 3 ) Theiner, M. Hung. 2, 165. *) Ljubić, Listine 5, 94. Jireček, Arch. slav. Phil. 21, 88. 5 ) Ruvarac, Arch. slav. Phil. 17, 568; JireSek ebd. 21, 92 und 26, 162. 6 ) Darüber Jireček, Byz. Zeitschrift 13 (1904), 200 f. Dazu noch AAlb 1, 240 (1256) und Jorga, Notes 1, 474, wo ein griechischer Brief des Ivan Kastriota von J. 1428 erwähnt wird. Am 16. August 1481 (Archiv von Mailand) bemerkt der Sekretär des Herzogs von Kalabrien für einen Brief des „chier Constantino di Musachi Carli" an den Herzog: „la inclusa littera in greco, la quäle ho fatto riducere in latino". Vgl. oben S. 37.