VJESNIK 1-2. (ZAGREB, 1915.)
Strana - Sveska 1. i 2. - 36
36 In Dulcigno unter dem Kastell das Kloster des hl. Erzengels Michael in Skutari das Petruskloster, beide, wie es scheint, Zwillinge, von Georg II. Balšić (f H03) gestiftet, 1 ) durch den Bischof von Zeta indirekt dem slavonischen Patriarchen unterstellt, mit einem Igumen an der Spitze 2 .) Damit war der Durchbruch des grossen adriatischen katholischen Dammes vollendet, knapp vor der Invasion der Türken, und aus dem orthodoxen Teile der einst mit Albanien historisch und ethnisch eng verschlungenen Zeta entsteht unter Crnojevići bald ein rein slavisches Montenegro. Der albanische Damm wurde seit, dem 14. Jahrhundert eigentlich zu einer katholischen Insel. Die Durchbruchszone ausgehend von der Boka Kotorska (Bocche di Cattaro), wo sich die pravoslave Kirche bis auf den heutigen Tag erhielt, 3 ) über den See von Skutari und entlang des Drim fand im hydrographischen Trichter von Ljuma den Anschluss an das orthodoxe Massiv der Balkanhalbinsel, dessen be kannte Vorposten Albanien gegenüber im Osten das Bistum Debra, das dem Muttergotteskloster von Ochrid gehörende (1345) Dorf Struga 4 ) an dem Ausfluss des Sees und die Nikolauskirche auf einer Insel, dann Ochrid selbst mit seinem fabelhaften Nymbus, das berühmte und alter tümliche, am Ufer des Sees gelegene Naumkloster, „ein Ort wie ge schaffen zum Träumen und künstlerischen Genuss", 5 ) das bis 1761 be stehende Bistum von Mokra westlich vom See von Ochrid, im Süden aber das orthodoxe Bistum Belgrad mit dem von allen griechischen Despoten des 12—15. Jahrhunderts hochgeehrten Muttergotteskloster, 6 ) das von Karl Thopia (1381) renovierte St. Johanneskloster (SinGjon) bei Elbassan, endlich Aulona mit den kleinen serbischen Dynasten und vorherrschend griechischer Bevölkerung und das bis auf heute erhaltene Kloster Zver nec am Kap Linguetta 7 ) bildeten. 8 ) Aber im albanischen katholischen Medium selbst erhielt sich in Durazzo bis in die venezianische Herr schaft hinein ein orthodoxer Riff. Den griechischen Erzbischof der Stadt, der um die Mitte des 14. Jahrhunderts verschwindet, überlebten hier !) Im J. 1404 werden Zinsbauern des Petrusklosters (hominibus servientibus eccle sie s. Petri de Scutaro) erwähnt, denen die Balšići „antiquitus unam pisceriam" an der Bojana schenkten (Ljubić, Listine 5, 42). 2 ) Ljubić. Listine 5, 43 (1404) 84 (1406) und 9, 16 (1426). Vgl. Jireček, Staat 1, 50. s ) Stratimirović, Pravoslavna crkva u Boci Kotorskoj, Godišnjica N. Cupića 17, 192—238. 4 ) Novaković, Zak. spomenici 673. 5 ) Temperley, Albanisches Tagesbuch, Pester Lloyd 1911, 10. Jänner 1897, Nro. 10 und 15. ,; ) Alexudes, Κατάλογος των χειρογράφων, Δελτίον 1897 No. 10 und 15. 7 ) Baldacci, Mitt. der geogr. Gesellschaft Wien 39 (1896) 793; Anthimos, Περιγραφή αρχαίο;) κόδικος in Έκκλ. αλήθεια 1902, 492; Patsch, Sandžak Berat, Balkankommis sion 3 (1904) 60 f. 8 ) Zur Zeit des Demetrios Chomatianos (1219) wird in Glavniza ein griechisches Kloster des hl. Demetrios genannt (AAlb 1, 152).