VJESNIK 1-2. (ZAGREB, 1915.)
Strana - Sveska 1. i 2. - 30
30 ner und Agitator, hochmütig und abenteuerlich kühn, im mehrfachen offenen Kampfe gegen den Papst, machte dieser Dominikaner den Na men seines Erzbistums berühmt, sich aber unglücklich. Seine Agitation für die Fortsetzung des angeblich unterbrochenen Konzils von Basel sichert ihm einen vornehmen Platz in der Reihe der Revolutionäre der römischen Kirche. Amoviert starb er (um 1483) im Kerker zu Basel. 1 ) Bald nach ihm erlosch gänzlich das durch die Türkenherrschaft ( 1480) schon titulär gewordene Erzbistum von Krajina. II. Die orthodoxe Durchbruchszone im einstigen Dioklien und Po morje (Maritima, heute Montenegro), worin dem Erzbischof von Krajina im 15. Jahrhundert eine Nivellierungsrolle zufiel, ist, wie wir Schönaus der Genesis der Diözesen sahen, eine Sekundärerscheinung dem Katho lizismus gegenüber. Dem ursprünglichen Metropoliten von Ragusa, bzw. dem UsurpatorErzbischof von Antibari unterstanden ausser den alba nischen Städten auch die Landschaften Tribunia (Travunia, Tribinja, Trebinje) zwischen Ragusa und Kattaro, Zahlumien (Zahlmije) bis zur Narenta, dessen Bischof in Stagno (Ston, Sta^vôv, Sta^vov, Stamnum) auf der heutigen Halbinsel Sabbioncello residierte, ferner die „Serbiensis ecclesia" im Lande der eigentlichen Serben, im 13. Jahrhundert identi fiziert mit derjenigen von Bosnien. 2 ) Die Namen der serbischen Fürsten des 9. Jahrhunderts sind eher lateinischer als griechischer Art; in der kirchlichen Terminologie der Serben sind auch lateinische Spuren zu finden und in einer kleinen Kirchenruine im Limtale fand man Frag mente einer lateinischen Inschrift aus dem 9.—10. Jahrhundert. 3 ) Alle Fürsten von Dioklien waren dem Papst ergeben. Fürst Bodin empfieng (1096) die durch Skodra ziehenden französischen Kreuzfahrer auf das herzlichste. Die Grabeskirche dieser Fürsten war die alte Benediktiner abtei des hl. Sergius und Bacchus an der Bojana. 4 ) Um das Jahr 1113 gab es in Ribnica (heute Podgorica), fünf Kilometer von den Ruinen der römischen Doklea nur lateinische Priester und so kam es, dass der Gründer des serbischen Reiches Grossžupan Nemanja die lateinische Taufe erhielt. 5 ) Die Unterschiede zwischen der östlichen und westlichen 1 ) Über ihn sehr eingehend J. Schlecht, Andrea Zamometić u. der Basler Konzils versuch vom J. 1482., 1 (Paderborn 1903) 8 ff. u. Nachträge 152 ff. (Quellen u. For schungen, GörresGesellschaft Bd. 8). Die Frage der kroatischen Herkunft Andreas' löste der Agramer Antiquar M. Breyer (Pastor, G. der Päpste, 3 Aufl. 2, 580 N. 1), der sein literarisches Wissen in dieser Hinsicht auch mir bereitwillig zur Verfügung stellte. Über das uradelige kroatische Geschlecht s. Klaić, Rad Jugosl. akad. 130 [1897], 68. 2 ) AAlb 1, 211, 214. Jireček, G. der Serben 1, 117 f. 218 f. s ) Patsch, Wiss. Mitteil, aus Bosnien 4 (1896) 295. Jireček, a. a. O. 174 f. *) AAlb 1, 68, 76. 5 ) Jireček, G. der Serben 1, 257.