VJESNIK 1-2. (ZAGREB, 1915.)
Strana - Sveska 1. i 2. - 26
26 dass er keine Suffragane besass 1 ) und dass die Séries der Metropoliten aus ganzen sechs Männern bestand, von denen zweien, einem Albane sen und einem Kroaten, ein Platz in der Weltgeschichte gebührt. An der Westseite des Sees von Skutari, 3V 2 Stunden Fussweg von Skodra entfernt, in der Landschaft Krajina mit vorwiegend alba nischer Bevölkerung, 2 ) am Fusse des Berges Katrkol stand gewiss schon seit dem 10. Jahrhundert eine durch das ganze Mittelalter mit wunder barem Nymbus umwobene Marienkirche und später Kalugjerenkloster, die „Prečista Krajinska". 3 ) Einst neben der Residenz (curia) eines dio klitischen Serbenfürsten gelegen, der unter dem .Namen des hl. Vladimir (f um 1016) in den griechischen Offizien sogar als Patron von Dyrr hachion gefeiert, aber auch von den Romanen und Albanesen der Städte als solcher akzeptiert 4 ) wurde, kam diese Kirche für eine Zeit lang 5 ) in Besitz seiner Reliquien, um welche sich noch an der Wende des 12. und 13. Jahrhunderts, am Festtage des hl. Vladimir (22. Mai) eine Menge Volkes zu versammeln pflegte. Die in folge ihrer poetischen Be handlung durch Kačić (f 1670) auch heute noch bei allen Südslaven gut bekannte Heiligenlegende über Vladimir und seine Gattin Kosara, 6 ) in ihrer ältesten bei Presbyter Diocleas 7 ) erhaltenen Fassung hie und da noch mit albanischslavischen heidnischen Motiven durchsetzt, um gab mit warhaftem Glorienschein die kleine, damals schon orthodoxe Kirche samt Kloster von Krajina, die noch am Ende des 17. Jahrhun derts bestand, 8 ) heute aber eine von Efeu umrankte Ruine bildet in einer von mohammedanischen Albanesen bewohnten Landschaft an der einstigen türkischmontenegrinischen Grenze. 9 ) Von der ganzen Pracht ') Farlati 7, 437 f. Eubel 2, 155. ) „Krainski Arbanasi" um 1330 (AAlb 1, 679;. Wenn dieses Diplom eventuell auch gefälscht ist, so ist seine Enstehung gewiss in das 14. Jahrhundert zu versetzen, vrgl. AAlb 1, 166 und Miklosich, M. Serbica p. 133 (1348). 3 ) So genannt in den slavischen Urkunden des Balša lü., herausg. von Dučić, Glasnik srp. 27, 190 (1413) und 47 (1879) vgl. Rovinskij, Žurnal min. prosveščenija 229 (1883 Sept.) 63. *) Im J. 1405 und 1426 wird am Territorium von Dulcigno ein Ort S. Vladimir genannt (Ljubić, Listine 5, 84 und 9, 15 vgl. Makušev, Ist. razyskanija 5). 8 ) Bis um das J 1215, als die Epiroten den Heiligen in ihre Seestadt wegführten. Heute liegen die Gebeine des hl. Johannes Vladimir in dem Kloster des hl. Johannes (Šin Gjon bei Elbassan), Novaković, Prvi osnovi književnosti, Belgrad 1893, 228 ff. Jire ček, G. der Serben 1, 207 und Staat 1, 50). 6 ) Arch. für slav. Phil. 13 (1891) 632. 7 ) Crnčić, Kronika popa Dukljanina (Kraljevica 1874) S. 41. *) S. die Beschreibung des damaligen Erzbischofs von Antibari bei Farlati 7, 141 und 437. 9 ) Ruinen beschrieben von Jastrebov, Glasnik srp. 48 (1880) 367 f. 401 und Spo menik srp. akad. 41 (1904) 154 f. Vrgl. Jireček, G. der Serben 1, 207 und Glasnik srp. geograf, društva 1914, 150.