VJESNIK 1-2. (ZAGREB, 1915.)
Strana - Sveska 1. i 2. - 23
23 tümern von Ulcin, Skodra (= Scutari), Suač, Sarda (— Scordiensis, Polatensis Minor), Sappa (= Sava), Dagno, Balezo, Drivast, Polato (Polatensis Major), Prizren, Arbanum unter dem Metropoliten von Anti bari, und mit Alessio (Lissanensis), Stephaniaka (Bendensis), Kroja, Chunavia, Wrego (= Cernicensis, Scampinus), Aulona unter dem Erz bischof von Durazzo. Gegen den Orthodoxismus kämpfend hat Rom aus dem Kern des mittelalterlichen Albanien, wo nicht nur auf der Ober fläche durch Errichtung von Bistümern, sondern auch durch tiefeingrei fende Kleinarbeit des Benediktiner, Dominikaner und Franziskaneror dens gearbeitet wurde, eigentlich ein katholisches Bollwerk gegen — den Islam geschaffen. Als der Andrang der Türken im 15. Jahrhundert kon stant wurde, verschwinden an der Peripherie Albaniens zuerst jene Diö zesen, die vom Orthodoxismus noch immer stark durchsetzt waren. Die Reihe der Bischöfe von Aulona hört noch unter Mrkša Zarković, einem orthodoxen serbischen Duodezfürsten, im Jahre 1399 auf; Cerni censis verschwindet im J. 1451, Chunaviensis im J. 1529. Kroja scheint nach dem ersten Falle (1415) dem Erzbischof von Ochrid unterstellt worden zu sein. 1 ) Im Norden, an der orthodoxen slavischen Durch bruchszone, wo die albanischen Kirchen schon um die Mitte des 14. Jahrhunderts von den Schismatikern viel zu leiden hatten, wo der Bi schof von Skodra schon im J. 1373 als Vikar von Bacs in Ungarn weilt, 2 ) der Bischof von Alessio 1385 die Pfarre von Treviso leitet, 3 ) ') Im J. 1425 „Croensis ecclesia olim sub archiepiscopatu Dyrchachino", Farlati 7, 415 vgl. Jireček, Byz. Zeitschrift 13, 200 f. — In den Provinzialbüchern der Kurie und natürlich auch in den Regesten und Obligationsbüchern erscheint in der Mitte des 14. Jahrhunderts (s. Eubel 1, 224 und 2. Aufl. 1, 216) ein episcopus „Croacensis, Croya censis", dem Erzbischof von Spalato unterstellt, von Eubel \2, 156) noch im 15. Jahr hundert (1476) separat geführt und von Wadding noch im J. 1524 zu Spalato gerechnet. Meiner Ansicht nach ist dieser Bischof in den meisten Fällen mit dem Bischof von Kroja identisch, denn erstens wird der Name Crojacensis, Crojatensis, sogar Crajonensis in den Jahren 1498—1524 ausdrücklich für einen Bischof „in finibus Turcarum et Veneto rum in Epiro" angewendet {Farlati 7, 431), weiter aber geht diese Identität auch aus einem speziellen Falle (Bischof Gualterius 1400 „episcopus Croensis", 1425 „episcopus Croacensis", Eubel 1, 224) hervor. In der Archidiözese von Spalato existierte niemals eine Diözese, von deren Namen man das Attribut Croacensis ableiten könnte, wohl aber wird in den Akten und von Schriftstellern des 11—13. Jahrhunderts ein episcopus Croa tensis, ein kroatischer Bischof genannt, identisch mit demjenigen von Nona (Nonensis), einem (bis 1154) tatsächlichen Suffragan von Spalato (Rački, Documenta). Dieses Attri but des Bischofs von Nona (Croatensis) scheint unter der Einwirkung des faktischen Croacensis (über die Verwechselung des t und c in den Akten s. Albe, Revue des que stions historiques 188 [1913] 490 N. 1) im 14. Jahrhundert, als die Kurie viele Bis tümer, die nur in der Tradition lebten, zum faktischen Leben zu rufen versuchte, zu einem eigenen Titularbischot der Archidiözese von Spalato geführt zu haben. 2 ) Orig. (1373, 4. Juni) im Nationalmuseum von Budapest. 3 ) Farlati 7, 387, wo das Jahr 1395 in 1385 zu emendieren ist, da dieser Bischof Gregorius zweifellos derselbe ist, der im Jahre 1373 (nicht 1393, wie es bei Eubel 1. Aufl. 1, 322) zum episcopus Lisiensis ernannt wurde (Eubel 2. Aufl. 1, 309).