VJESNIK 1-2. (ZAGREB, 1915.)
Strana - Sveska 1. i 2. - 12
12 mit den Äbten grosser Benediktinerklöster von Nordalbanien und Süd dalmatien stehenden 1 ) Bischof von Arbanum (Kroja) im Zentrum Al baniens zu bewegen, „den griechischen Ritus, der in vielem von den Gewohnheiten der römischen Kirche abweicht", zu verlassen ; er wurde Tribunus unterstellt; seine Konsekration scheint der Papst sich selbst vorbehalten zu haben. 2 ) Von den vier Suffraganen (Lisus, Stefaniaka, Kroja, Chunavia), die in der ersten Hälfte des XII. Jahrhunderts dem Erzbischof von Durazzo noch unterstanden, 3 ) fiel wiederum einer ab. Für einen Augenblick schien es sogar, dass der eifrige Eizbischof von Ragusa als Vorkämpier Roms in Dyrrhachium selbst den Kampf gegen diese orthodoxe Hochburg aufnehmen würde, deren Erzbischöfe einge fleischte gelehrte Griechen waren, an allen wichtigen kirchlichen An gelegenheiten in Konstantinopel einen regen Anteil nahmen und die Synodalakten in monokondylischem Duktus unterschrieben 4 ) ; denn Tri bunus wurde im Jahre 1168 vom Papst Alexander III. als Gesandter dorthin geschickt und „den Äbten und anderen Lateinern sowohl Kle rikern als Laien" anempfohlen. 5 ) Aber sehr bald trat eine Wendung und zwar zu Gunsten Antibaris ein. Gegen die ragusanische Expansion trat in den siebziger Jahren des XII. Jahrhunderts mit voller Wucht auf Gregor, der Prälat von Antibari, seiner Herkunft nach ein Patrizier aus Zara. Er verbündete sich mit dem Erzbischof von Bari, der im Jahre 1172 Kattaro wiederum unter seine Gewalt bekam, 6 ) trat in enge Beziehungen zu dem Erzbischof von Spalato, der den Erfolgen seines einstigen Suffragans, des Erz bischofs von Ragusa, mit schiefen Augen zusah, und in Michael, dem Fürsten von Dioklien fand die Kirche von Antibari wieder einen mächtigen Fürsprecher ihrer autonomen Tendenzen beim Papste. Aber ausserdem griff Gregor noch zur Herstellung von zwei päpstlichen Bullen 7 ), von denen die eine — gewiss nicht zufällig dem Papst Alexander III., der die Verhältnisse der Erzbistums von Bari endgültig regelte 8 ), zugeschrie ben — das Erbe von Doklea und die mündliche Tradition 9 ) eines J ) AAlb 1, 93. J ) AAlb. 1, 200 N. 1. 3 ) AAlb. 1, 84. *) AAlb 1, 85, 86, 90, 92. 5 ) AAlb. 1, 98 6 ) Cod. dpi. Barese 1, 99 cf. 1, 99 cf. 115, 128; Jireček, Romanen 1, 47. 7 ) AAlb. 1, 63, 81. 8 ) Gay, L' Italie méridionale 545 ff. Jireček, G. der Serben 1. 217. 9 ) Ueber die dreifache Tradition (Antibari, Ragusa, Spalato) des Entstehens des Erzbistums von Antibari s. besonders den Exkurs bei Stanojević, Borba za neodvis nost 36—41. Meine Darstellung dieses Entstehens weicht von derjenigen der bisheri gen zahlreichen Forscher (Faber, Marković, Gruber, Stanojević, Jireček) hauptsächlich deswegen total ab, weil einerseits ich die obigen zwei Bullen für falsch, die Bulle des Papstes Benedikt VIII. (AAlb. 1, 60) sowie auch die meisten folgenden ragusanischen Bullen