VJESNIK 1-2. (ZAGREB, 1915.)
Strana - Sveska 1. i 2. - 13
13 hundertjährigen Bestehens der Metropolitankirche von Antibari, die zweite aber dem Papst Kalixt II. zugeschrieben die Kontinuität dieses Erzbistums beweisen sollte. Wahrscheinlich während seines Aufenthaltes in Zara (1177) wurde Papst Alexander III. vom Spalatiner Erzbischof Raynerius einseitig zu Gunsten der Aspirationen Gregors von Antibari so wie auch über das Primat von Salona, dem sich Gregor beugen sollte, informiert. Vom Fürsten Michael unterstützt und nachher auch persönlich mit echten und falschen Dokumenten versehen in Rom er scheinend, scheint Gregor das erzbischöfliche Pallium von demselben Papst gefordert zu haben, dessen Gesandte vor zirka zehn Jahren den „Bischof von Antibari" wegen Ungehorsam exkommunizierten 1 ). Ob Gregor das Pallium auch wirklich erhielt, ist nicht bekannt; Tatsache ist aber, dass es dem Erzbischof von Ragusa, zweifellos mit Unterstützung des Normannenkönigs Wilhelm, unter dessen Oberhoheit damals (1186) Ragusa sich befand, 2 ) sehr bald gelang die nominelle Obergewalt über die Diözesen Nordalbaniens zu behaupten 3 ) und in einigen Städten wie z. B. in Ulcin dieselbe auch faktisch auszuüben. 4 ) Als aber Gregor als Parteigänger des Fürsten Michael vor dem Serbenfürsten Nemanja aus Antibari fliehen musste (1189) 5 ), versuchte Tribunus' Nachfolger Erz bischof Bernard I. (1189—1201) sogar einen entscheidenden Schlag, gegen Antibari zu führen. Durch normanische Konnexionen bei der. Kurie gut angeschrieben, mit den neuen Herrn von Dioklien (Duklja), dem Grossžupan Nemanja und seinen Brüdern auf gutem Fuss, ver sehen mit echten und einigen gefälschten Dokumenten, die den unlängst vorgebrachten falschen Bullen von Antibari gegenüber das hohe Alter (Jahr 743) des ragusanischen Erzbistums, 6 ) die Rechtskontinuität der aber für echt halte, anderseits aber die Gesamtentwickelung des Themas und der Metropole von Dyrrhachium unter dem Prisma des Kampfes zwischen Papsttum und Byzanz Vor den Augen habe. In bezug auf die geschichtlichen Details des 11 —12. und besonders des 13. Jahrhunderts, die mit der Kirchengeschichte Nordalbaniens ini Zusammenhange stehen, ist in der ersten Reihe die gelehrte und gediegene Monographie von Stanojević (Borba za neodvisnost) zu berücksichtigen, daneben auch die von einem anderen Standpunkte ausgearbeite fleissige Arbeit von Gruber, Vjestnik zem. arkiva 14 (Zagreb 1912), 1—43 u. 121—178. Die Arbeiten von Faber und Marković, öfters zitiert in AAlb, sind in folge erwähnter Leistungen fast überfliessig geworden. *) AAlb 1, 99—101. In bczug auf die sonstige grosszügige Kirchenpolitik des Erz bischofs von Spalato Raynerius (j 1180) s. Suf'flay, Hrvatska i zadnja pregnuća istočne imperije (Zagreb 1901) 57 f. 2 ) Jireček, Bedeutung von Ragusa 50; Lenel, Zur Fntstehung der Vorherrschaft Venedigs 33. 3 ) AAlb 1, 103f. *) AAlb 1, 105, 110. 5 ) AAlb 1, 106. Gregor begab sich über Ragusa nach seiner Heimatsstadt Zara, wo er 1195 starb (AAlb 1, 109, 111; Jireček, G. der Serben 1, 266).. «) AAlb 1, 50.