VJESNIK 1-2. (ZAGREB, 1915.)
Strana - Sveska 1. i 2. - 7
7 Glavbnica (Glaviniza) — der Ortsname steht zweifellos mit der frühen slavischen Kolonization im Zusammenhange — scheint den Sprengel der einstigen Amantia zu beherrschen 1 ). Nur die Diöceze von Apollonia (mittelalterlich La Polina) fand keine Fortsetzung im Mittelalter, darum lebt aber noch heute der Name dieser Stadt in dem griechischen Kloster „Panagia tis Appollonias" bei dem von Aromunen bewonhten Dorfe Pojani 2 ). Dunkel ist die zweifellos in die zweite Periode gehö rige Entstehung des Bistums von Chunavien, einer Landschaft zwischen Durazzo und den Bergen auf der Westseite des oberen Thaies des Mat ; auch die Residenz dieses Bischofs mit eigenem Domkapitel (1320) ist gänzlich unbekannt 3 ). Zum Thema von Dyrrhachion zusamengeschweisst, politisch und kirchlich unter Kostantinopel, bekamen die einstigen Provinzen Praevalis und Epirus Nova auch einen gemeinsamen Metropoliten in dem Prä laten von Durazzo, der bis in das 10. Jahrhundert über 14 städtische bzw. solche Sprengel verfügte, die ihren Namen von Landschaften führten, und zwar im Norden über AntibariDoklea, Skodra, Drivastum, Polatum, Ulcinium, Alessium, zu denen wahrscheinlich schon jetzt Sua cium (Svač) zu rechnen ist 4 ), im Osten über Stephaniaka, Kroja, Chu navia, Tzernik, im Süden über GradtcPulcheriopolisBelgrad, Aulona und Glavnica. Die Grenzen der einzelnen Sprengel sind auch später kaum genau zu bestimmen, aber die Ausbreitungstendenz war, wie es scheint, vom allen Anfange her von den Zentren aus dem albanischen Medium fol gend gegen Osten und Süden, nicht aber gegen Norden gerichtet. Der kirchliche Charakter der stark gräcisierten südlichen Diözesen wurde in dieser Periode durch und durch orthodox; die Bischöfe von Belgrad und Glavniza kehren nie mehr zur römischen Kirche zurück. Aber auch die diözesane Mittelzone mit Dyrrhachion, Kroja und Stephaniaka ») AAlb 1, 1 und 58. 2) AAlb 1, 1 528; im I. 1471 ein Ort „Ponagia" erwähnt (Eubel, Hier. cath. 2. 156), Patsch, Sandžak Berat (Balkankomission III.), 22; Weigand, Aromunen 1, 86. Die Diöceze verschmolz wahrscheinlich mit derjenigen von Aulona. 3 ) AAlb. 1, 199 N. 3 Vrgl. 140 N. 4, 665. 4 ) In dem Bistümerverzeichnis des Erzbistums von Durazzo (ed. Parthey 124; cf. AAlb. 1, S. IV.), welches nach der übereinstimmenden Meinung aller Forscher (die Literatur s. bei Stanojević, Borba za neodvisnost 17 N. 3) vor dem XI. Jahrhundert niedergeschrieben wurde, werden 15 Suffragane dieses Erzbischofs aufgezählt, separat der von Doklea, von Antibari, Pulcheriopolis und Gradac. Svač wird hier nicht erwähnt, erscheint aber in den lateinischen Notitiae des XI. Jahrhunderts (AAlb 1, 60 77 84 93). Die Vorlagen dieser griechischen Notitia sind aber, wie dies die Erwähnung von Doklea und von Gradac, zeigt, welch letzter Ort im J. 1019 (AAlb 1, 58) schon zur Diöceze Belgrad gehört, bedeutend älter und gehen gewiss in die Zeit des bulgarischen Kaisers Peter (927—961) zurück, als der erste Zusammenstoss zwischen dem Metropoliten von Durazzo und dem autokephalen Erzbistum von Ochrid erfolgte.