VJESNIK 8. (ZAGREB, 1899)
Strana - 238
238 erinnern, dass ihr Vater Prijezda I. Novaki noch vor 1255 erhalten, sie also noch 1267 in dessen Besitze waren; Szentkereszt aber, von dem in der betreffenden Urkunde ausdrücklich gesagt wird, dass es nicht zu Novaki gehört, ist im Komitate Virovitica unter diesem Namen heute nicht zu finden ; seinerzeit mag es irgend einem Sveti Križ entsprochen haben. Nach zwanzig Jahren finden wir eine neuere Fährte. Als in Bosnien unter der wirren Regierung Ladislaus' IV. der Patarenismus neuerdings sein Haupt erhob, wollte Ladamér, Erzbischof von Esztergam (= Gran), über Aufforderung des Papstes, einen Kreuzzug gegen die bosnischen Ketzer inszeniren ; da aber — wie er selbst zugesteht — sein Esztergamer Amtssitz von dem Lande der Ungläubigen viel zu entfernt war, als dass er sich an die Spitze des Unternehmens haette stellen können, betraute er mit der Leitung der Angelegenheit einen in der betreffenden Urkunde nicht naeher genannten Kirchenfürsten und damit, dass er gegen Pezda's Söhne: Ban Stefan und Pezda den Kreuzzug verkündige. Die betreffende Urkunde 1 ) hat zwar kein Datum; da aber der Papst am 12. März 1287 in derselben Angelegenheit an den Erzbischof und an Andere schreibt, können wir mit Sicherheit annehmen, dass Ladamer dem Ansuchen des Papstes noch 1288 Genüge geleistet. Nach dieser Urkunde wäre von den zwei Brüdern 1288 nur Stefan II. „Ban" ; es scheint aber, dass Ladamer schlecht informirt war, weil uns eine beglaubigte Quelle darüber belehrt, dass in diesem Jahre auch Prijezda II. Ban gewesen. Am 8. Mai 1287 erklärt nämlich „Priyezda domino concedente banus Boznensis", dass er mit Zustimmung seiner Söhne Stefan, Priyezda und Vieh die ganze Zupa Zemlenik seiner Tochter und deren Gatten, dem erstgeborenen Sohne des Bans Stefan, in derselben Ausdehnung überlasse, in der er und seine Vorfahren sie besessen 2 ). Dieser Schwiegersohn ist ein Mitglied des Geschlechtes der Herren von Vodica (spaeter von Blagaj). Ob der gegen die Söhne Prijezda's I. geplante Kreuzzug vor sich ge gangen, wissen wir nicht mit Bestimmtheit; soviel ist bekannt, dass am 23. Juli 1290 Papst Nikolaus IV. „nobilibus viris Stephano et Brizde Banis Bosne" ein Schreiben zusendet, in welchem er sie als treue und verlaessliche Söhne bittet, die Feinde des Katholizismus auf jede ihnen mögliche Weise unschädlich zu machen 3 ). Dies war Alles, was wir über Prijezda's I. Nachkommen bisher wussten. Herrn Dr. Ludwig v. Thallöczy gebührt das Verdienst, in seiner unlängst unter dem Titel „A bosnyâk bânsâg kezdeteröl" erschienenen Arbeit eine Urkunde veroeffentlicht zu haben, die unsere diesbezüglichen Kenntnisse nicht nur erweitert, sondern in ein ganz neues Fahrwasser einführt. Tvrtko, Ban von Bosnien bestaetigt am 1. Nov. 1356 im Vereine mit seiner Mutter Helene und mit seinem Bruder, dass er dem Bischöfe von Bosnien, Peter, den im Banate Uzora gelegenen Besitz Dubimcham, den schon seine Vorgaenger dem Bisthume von Bosnien verliehen, aufs Neue bekraeftige. V) Knauz II. 422. . 2 ) Blagay-Oklevéltâr 53. 3 ) Wenzel IV. 369.