VJESNIK 8. (ZAGREB, 1899)

Strana - 239

239 Er sagt nämlich : „concessam a nostris predecessoribus, scilicet a magno Prezda olim Bano, avo Stephani magni pridem similiter patrui nostri, nec non et con­firmatam per eundem Stephanum magnum patruum nostrum 1,v ). Diese Urkunde belehrt uns nun darüber, dass die bosnischen sogenannten Kotromaniden die direkten maennlichen Nachkommen des Vizebans Prijezda I. sind. Bisher wussten wir nur, dass ein Stefan „Kotroman", Schwiegersohn des Serbenkönigs Stefan Dragutin, der Begründer dieser Dynastie war, doch wussten wir von seiner Familie nichts sicheres. Eine Legende, nach welcher er von einem deutschen Ritter Kotromann abstammte, hielt sich mit mehr­weniger Kraft in den Kreisen der Forscher aufrecht. Jetzt sagt uns diese Ur­kunde, dass dieser Stefan Kotroman 2 ) kein Anderer als Prijezda's I. Enkel Stefan IL ist, der aus uns unbekannten Gründen sich — wahrscheinlich erst nach 1290 •— den Namen Kotroman beilegt. Wir erhalten somit folgendes Stemma: Prijezda I. 1233—1255 f vor 1267 1233 Vizeban von Bosnien Prijezda II. 1267—1290 Stefan I. 1267—1290 Ban Stefan II. (Kotroman) 1287 f um 1314 Gem. Elisabeth, Tochter des Königs Stefan Dragutin von Serbien Prijezda III. 1287 Vuk 1287 Ban Stefan III. (Kotromanić) f 1353 Vladislav Gem. Helene Šubić Tochter 1287 Gem. Sohn des Baris Stefan v. Vodica Ban Tvrtko etc. Somit ist im Sinne obiger Urkunde Prijezda II. jener Ban, der den Be­sitz Dubimcham zuerst dem bosnischen Bistume geschenkt. Was die in der Urkunde gebrauchte Bezeichnung magno Prezda und Stephanus Magnus be­trifft, müssen wir an dieser Stelle hervorheben, dass der in dieser, sowie in allen heimischen Urkunden dieser Periode vorkommende Ausdruck magnus durchaus nicht als „gross", sondern als „der aeltere" (das spaetere „Senior") zu ver­stehen ist. IL „Ladislao et Eghardo Comitibus Bosnien". In der Klausel jener denkwürdigen Urkunde, mittelst welcher die unga­rischen Reichswürdenträger am 15. Mai. 1330 den unglücklichen Felizian dg. *) Seite 60—61. Aus der am 31. Okt. 1375 erfolgten Umschrift des Papstes Gregor XI. 2 ) So und nicht Kotromann! Im Jahre 1163 kommt in der Klausel einer Urkunde des Königs Stefan III., die er dem Erzbischofe von Spalato ausstellt, ein Çotroman vor (Fejér II, 168). Kotroman Ist somit Taufname.

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