ARHIVSKI VJESNIK 13. (ZAGREB, 1970.)

Strana - 434

Zusammenfassung DIE »GEHEIME POLITIK« LJ. GAJS UND DIE ENTSTEHUNG SEINER » MEMORANDEN « AN DEN FÜRSTEN METTERNICH 1846—47. Den Anlass zu dieser Abhandlung gab dem Verfasser die Veröffentlichung (in den Beilagen I und II) zweier anonymen Handschriften, die sich im Nach­lasse Lj. Gajs aufbewahrt haben. Er stellte fest, dass sie der Feder des polni­schen Agenten Zach in Belgrad entstammen und für Gaj niedergeschrieben wurden, der sie teilweise zum Abfassen seiner Berichte an den Fürsten Metter­nich in den Jahren 1846 und 1847 benützte. Diese Handschriften enthalten wertvolle Angaben über die damaligen Verhältnisse im Fürstentum Serbien und machen uns mit den Anschauungen Zachs über die Politik, die Österreich gegenüber Serbien befolgen sollte, vertraut. Nachdem sich der Verfasser im 1. Kapitel mit der Literatur über den einzigen bisher aufgefundenen Bericht Gajs aus dem J. 1846 kritisch ausein­andersetzte, behandelt er im 2. Kapitel die Frage über geheime Beziehungen Gajs zu Russland 1838—40 und dem rechten Flügel der polnischen Emigration seit 1841. Er stellt dabei fest, dass Gaj allein aus persönlichem Antrieb seine Reisen nach Russland und Serbien unternahm und dass er aufrichtig den Gedanken über die cyrillische Schrift als das eigentliche »illyrische« Alphabet hegte. Ausfürlicher werden auch seine Beziehungen mit einzelnen polnischen Agenten geschildert, die bis 1846 ausschliesslich den Anstoss dazu gegeben haben. Im letzten (3) Kapitel wird die Frage des dreimaligen Besuchs Gajs in Serbien in den Jahren 1846 und 1847 und, damit in Verbindung, die Genesis seiner Berichte an Metternich erörtet. Der Verfasser konstatiert, unter anderem, dass Gaj dabei keine kundschaftliche Dienste an Österreichische Regierung leistete und dass er Zach über die Ziele seiner Besuche offen und bis ins Einzelne informierte. Auf sein Ansuchen hat auch Zach die erwähnten zwei Handschriften verfasst, um ihm damit die Arbeit an den »Memoranden« für Metternich leichter zu machen. Das Endziel der beiden war dabei der Wunsch, die Politik Wiens gegenüber Serbien und der illyrischen Bewegung für diese je günstiger zu beeinflussen. 434

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