ARHIVSKI VJESNIK 13. (ZAGREB, 1970.)
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Das ist ein Factum, dass, ungeachtet mehr als die Hälfte der Bewohner Oestreichs Slaven, 13 es sich dennoch keine Parthey bei den Serben zu bilden verstanden, ja dašs im Gegentheil eine allgemeine Abneigung gegen Oestreich herrscht; man traut Oestreich keine Achtung der serbischen Nationalität zu und fürchtet für die eigene Kirche; im allgemeinen gelten die oestreichischen Unterthanen in Serbien für die Šokcen und Schwaben. Nur Consul Mihanović hat einen guten Eindruck zurückgelassen. 14 In rein slavischen Ländern sind deutsch gessinte Beamte schwerlich in ihrer Rolle, ausgenommen, man wolle das Land germani siren. Auch die Referenten über slavische Länder dürften keine deutsche Tendenz besitzen, sonst beurtheilen sie slavische Zustände stets von einem germanischen Standpunkte aus und ihre persönliche Abneigung fliesst in ihre Berichte ein, so dass die oestreichische Regierung höchst wahrscheinlich nur selten den wahren Sachverhalt erfährt. Ich weiss wohl, dass anderer Seits eine slavische Gesinnung eben so leicht die entgegengesetzten Mängel mit sich führt; aus diesen Bemerkungen folgt daher die Notwendigkeit einer Contrebalancirung, während jetzt eine deutsch einseitige vorherrschen dürfte. Dass die gegenwärtige serbische Regierung keinen absoluten Hass gegen alle aus Oestreich kommenden Individuen nährt, beweiset wohl zu Genüge die Anstellung des Herrn Newole, 15 des Herrn Dr. Otto 16 und der Mm Wolf, 17 beide letztere im fürstlichen Hause. Und damit ist es die serbische Regierung, welche der oestreichischen andeutet, dass sie es für zweckdienlicher erachtet, oestreichische Slaven in ihre Dienste zu nehmen, weil sie sich nicht allein schnell die Sprache aneignen, sondern auch leicht den hiesigen Verhältnissen assimiliren. Wir wissen, dass Russland die Anstellung oestreichischer Unterthanen zu hintertreiben sucht, und es scheint, als ob das oestreichische Consulat die Berufung oestreichischer Unterthanen in serbische Staatsdienste nur erschweren wolle. Wie denn, wenn Serbien Russen oder Franzosen berufen würde? Ich weiss, das der russische Consul das einzurichtende Bergwesen russischen Bergebeamten anzuvertrauen dringend 18 anrathet; die serbische Regierung aber misstraut und sucht einen oestreichischen Bergmann, hat sich auch bereits durch das oestreichische Consulat an die oestreichische Regierung gewendet, um einen tüchtigen Bergwerkdirektor zu bekommen, die oestreichische Regierung hat aber der serbischen antworten lassen, sie könne den Herrn Heyrovski 19 nicht entbehren; sonach ist zu befürchten, dass bald russische Bergleute in Serbien eintreffen werden. Sie haben mich ersucht Ihnen einiges über Serbiens gegenwärtige Lage zu skizziren, gerne entspreche ich dem Wunsche eines ausgezeichneten Mannes und Sie werden mir meinen Freimuth vergeben, ich mag vielleicht hie und da 13 Slavenski narodi nisu tada (1846), a ni kasnije, činili većinu stanovništva u Monarhiji, ali je među slavenskim suvremenicima bilo takvo mišljenje vrlo prošireno. Dosta pouzdana Czoernigova statistika za austrijsku polovicu (bez Lombardije i Venecije!) iz g. 1846. daje, doduše, Slavenima 58,22%, ali njegova statistika za ugarsku polovicu (zajedno s Hrvatskom i Erdeljem) iz g. 1850/51. ne daje Slavenima više od 32,17'/«. (Usp. Zwitter-Sidak-Bogdanov, Nacionalni problemi v habsburški monarhiji, Ljubljana 1962, 216 i 219.) Prema podacima A. L. H i c k m a n n a, Die geistige und materielle Entwicklung Oesterreich-Ungarns im XIX. Jahrhundert, Wien 1900, postotak Slavena na području cijele Monarhije (bez Lombardije i Venecije) porastao je od 45,5°/« u početku XIX st. na 46,8'/« pri njegovu kraju. 14 Antun Mihanović, pjesnik hrvatske himne, boravio je u Beogradu kao austrijski konzul od 1836—38. 15 Inž. Jan Nevole, Ceh, zaslužan za razvoj saobraćaja u Srbiji (od 1845). 11 M. Otto, Ceh iz Moravske, liječnik kneza Aleksandra (od 1845). 17 Vilemlna Volfovâ, Ceškinja, od 1845—48. odgojiteljica kneževih kćeri. " Potcrtano u rukopisu. w Karei Hejrovsky, »Oberkunstmeister« rudnika srebra u Pflbramu (Češka). Zach piše o njemu i u svom drugom tekstu (Skitze). 426