ARHIVSKI VJESNIK 1. (ZAGREB, 1958.)

Strana - 209

dass das Essen möglichst schmackhaft bereitet wird, doch ist dies in erster Linie Sache der Mannschaftsproviantkommissionen, die Vertrauenspersonen der Mannschaft sind. Diese werden wunschgemäss so oft als möglich — das Reglement sagt täglich — gewechselt werden. Unnötige Arbeiten und Exerzitien werden ohnedies nicht vorgenommen; die jetzi­gen Übungen und das Vornehmen der Alarme einmal in der Woche (Freitag) ist wohl das Mindestmass; ausserdem brauchen die Leute Bewegung. ad 2: Wird von mir in Erwägung gezogen werden. Ich bin im allgemeinen sehr für möglichst vielen Landgang der Mannschaft, doch findet dieser eine Grenze in den Notwendigkeiten des Dienstes. Die bisherige Zahl von 10% der Bemannung täglich wird sich nicht um vieles erhöhen lassen. ad 3: Ist gegen die geltenden Bestimmungen und auch wegen der vielen Reise­tage nicht möglich, da sonst die Schiffe nicht aktionsbereit sein könnten. Ich werde trachten dass jeder Mann innerhalb sieben bis acht Monaten gesichert 14 ganze Tage (Reisetage ungerechnet) zu Hause verbringen kann. Zu diesem Zwecke könne eine Urlaubstour bereits wegfahren, während die andere noch auf der Rückreise ist. Bisher kamen die Leute durchschnittlich alle acht bis neun Monate auf 18 Tage Urlaub, Reisetage inbegriffen. Der Stab hat zweimal im Jahre 14 Tage Urlaub. ad 4: Die Einführung von Urlauber-Eildampfern nach Fiume ist bereits im Zuge. Das Kostgeld kann nicht erhöht werden, jedoch soll jeder Mann die Kost für die Reisetage in Zukunft in natura mitbekommen. Die ganze Kost mitzunehmen ist vor­läufig nicht möglich, da die Lebensmittel beim Verlassen Ungarns konfisziert werden. Ich werde eine Kommission damit betrauen, zu beraten, ob dies auch für die Urlaubs­tage möglich. ad 5: Darüber hat die Proviantkommission zu wachen. Einheitsküche für Stab und Mannschaft: »Nein«. Darüber entscheidet schon das Dienstreglement, welches von Seiner Majestät sanktioniert ist. ad 6: Ist nicht möglich, weil zu wenig Rauchwaren da sind. Dass »Memphis« von den Deutschen billiger bezogen werden als von uns, ist begründet in der wegen Er­haltung der Valuta notwendigen Ausfuhr nach Deutschland. Im übrigen ist der Stab kaum besser daran als die Mannschaft. Im Hinterlande ist überhaupt kein Tabak zu haben. ad 7: Kann ich nicht abschaffen, da dieselbe auf höheren Befehl durchzuführen ist. Die Mannschaft muss einsehen, dass es überall schlechte Elemente geben kann, deren Korrespodenz in Kriegszeiten unbedingt überwacht werden muss. Ich werde jedoch trachten, dass die Zustellung der einlangenden Post wegen der Zensur möglichst wenig Verzögerung erleide. ad 8: Ich verstehe diesen Punkt, sowie die unklaren Auskünfte darüber nicht. ad 9: Jene Leute, die nur demonstrierten und entgegen den Bestimmungen des Reglements bei mir jetzt erscheinen, werde ich nicht strafen, da sie ja schliesslich nur Bitten vorbringen. Von der strengsten Bestrafung der Meuterer jedoch, das sind insbesondere jene, die mit Handfeuerwaffen und Geschützen geschossen haben und der Rädelsführer kann keinesfalls Abstand genommen werden. — 209 —

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