ARHIVSKI VJESNIK 1. (ZAGREB, 1958.)

Strana - 203

guug'freiheit zuHess, um loyale Elemente zu sammeln und zur Abstimmung auf Deck zu schicken. Seefähnrich SESAN befand sich zu dieser Zeit nicht mehr an Bord. Wie später bekannt wurde, war derselbe von Seeflugzeug K 207, in welchem sich Pilot Flieger­maat GRABOWIETZKY und Elektromaat STONAWSKY (beide der Seeflugstation Kumbor) befanden, von Bord abgeholt worden und hatte mit diesem Flugzeug um 8 h 25m a.m. den Golf von Cattaro verlassen, war über Traste abgeflogen und um 8 h 45 im Süden ausser Sicht gekommen. Elektromaat STONAWSKY war Mitglied des Matrosenkomittees gewesen und im Laufe der Aufstandsbewegung wiederholt mit Flugzeug K 207 unter roter Flagge an Bord gekommen. Es ist als sicher anzunehmen, dass Seefähnrich SESAN, in Erkenntnis der Tat­sache, dass seine Sache verloren sei, mit genannten beiden Unteroffizieren sich nach Italien geflüchtet hat. Nach Aussage des Kommandanten der Seeflugstation soll der Motor des Flugzeuges, welches schon sehr viele Flüge absolviert hat, beim Abflug sehr unverlässlich gearbeitet haben. Die vom Kriegshafenkommando angeordnete Verfolgung des Seeflugzeuges K 207 durch albanische Landflieger und Seeflugstation Durazzo blieb erfolglos. Um ca 8 3 /4 h wurden alle Mann mit Hornsignal zwecks Abstimmung auf Deck gerufen. Der Stab hatte sich im Admiralsvorraum vollzählig versammelt. Die Abstimmung spielte sich folgendermassen ab: Der Einjährig Freiwillige Stabma­schaftsabort steuerbord geschaft und daselbst eingespert und zwar: Bootsmann Te­an die Mannschaft und forderten alle auf, die sich an der Meuterei nicht mehr beteili­gen wollen, auf Steuerbord zu gehen. Vorher waren schon die Leute dahin beeinflusst worden, zur Abstimmung die Waffen abzulegen, um ein eventuelles Blutvergiessen zu vermeiden. Tatsächlich befolgten die Meisten diese Massnahme, einige mussten gewaltsam entwaffnet werden und konnten sich hiebei nicht mehr wehren, da schon der grösste Teil ihres Anhanges die Waffen abgelegt hatte und diese von den treuen Elementen an sich gerissen wurden. Der grösste Teil der Waffen wurde unter Anlei­tung folgender Unteroffiziere, welche überhaupt den ganzen Plan ausgearbeitet hatten und deren rastloser Tätigkeit das Gelingen desselben zuzuschreiben ist, in den Mann­schaftsabort steuerbord geschaft und daselbst eingespart und zwar: Bootsmann Te­legraphermeister Franz MORD, Titular-Bootsmann Geschützmeister Stephan GUT­TENBERGER, Bootsmann Karl HACK. Titular-Waffenmeister Anton EINICHER, Ma­schinenwärter Siegfried GREIMEL, Ober-Stabsmaschinenwärter Franz VERLA, Stabs­maschinenwärter Ferdinand BAIER, Einjähring-Freiwilliger Stabselektrowärter Kari SRNA und vor allen die beiden schon Vorgenannten Einj. Frw. FARKAS und Mu­sikmeister JERABEK. Auch hatten es diese Unteroffiziere so eingerichtet, dass die Posten sofort von treuen Leuten besetzt wurden. TatsächHch erschien schon gleich zu Beginn der Abstimmung beim achtern Nie­dergang zum Admiralsvorraum Matrose 1 Kl. Gottfried GÖLÖS mit der Meldung an die daselbst versammelten Stabspersonen: »Melde gehorsamst ein Deutscher steht auf Posten«! — 203 —

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