K. K. Zentral-Kommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale 8. (Wien, 1911)

Dan Demeter: Der Stifter der Klosterkirche von Suczewitza (in der Bukowina)

74 Demeter Dan. scheinung unseres Herrn, Gottes und Erlösers Jesus Christus gewidmet ist und welches unser Vater und Ftirbeter Herr Georg, Bischof von Radautz aufgebaut hat.“ Aus den zitierten Stellen folgt datier mit Sicherheit, daß Bischof Georg die Kirche zur Erscheinung oder Taufe des Herrn aus dem Kloster Suczewitza, und zwar aus Stein erbaut hat, denn das slavische Wort „cozdammu1)“ bedeutet etwas aus hartem Material, d. i. aus Stein oder Ziegel oder aus einem Gemisch von beiden, niemals aber aus Holz erbauen. Wir vermuten, daß Bischof Georg die erwähnte Kloster­kirche in kleinen Dimensionen schon im Jahre 15782), als er noch nicht Bischof von Radautz3) war, zu bauen be­gonnen hat. Er weihte dieselbe im Jahre 1581 schon als Bischof ein. Nachdem Georg Movila zu dieser ansehnlichen hierar­chischen Stufe gelangt und er im Kloster Suczewitza zum Mönche eingekleidet war, wollte er diesem Kloster eine größere Ausdehnung geben. Da aber das Terrain, auf dem er die kleine Kirche zur Taufe Christi aufgebaut hatte, ungeeignet und unzulänglich war, um dieselbe mit soliden und geräumigen Mauerzellen zu umgeben, beschloß er, da ihm auch die nötigen Mittel zu Gebote standen, eine andere herrliche Kirche aufzubauen, welche mit jedem anderen Kloster des Landes, ja sogar mit dem Stephans des Großen aus dem benachbarten Putna, sollte rivalisieren können. Bischof Georg wurde in diesem seinen Vorhaben sicherlich auch von seinem Bruder Jeremie unterstützt, wie wir dies *) Vgl. Fr. Miklosich, Etymologisches Wörterbuch der alt­slawischen Sprache und Lexicon paleo-slovenico-graeco-latinum, bei diesem Worte. 2) A. Pumnul. Privire räpede preste mosiile mänästiresci, Carnäuti 1865, S. 110, B. Mopabhhob-b, IIpaBOcaaBHaa pepKOjia. na I’.yKOEHH'h, S. 23 und 55, und E. Popovici, Istoria biscriceascä, Bucuresti 1891, II. S. 483. 3) Die Biographie dieses Kirchenfürsten wird in meiner dem­nächst erscheinenden „Chronik des Bistums Radautz“ ausführlich be­handelt.

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