K. K. Zentral-Kommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale 8. (Wien, 1911)

Wilhelm Franz: Archivfürsorge Österreichs in Italien

Archivfürsorge Österreichs in Italien. 1814-1825. Von Franz Wilhelm. Die österreichische Verwaltung der italienischen Pro­vinzen nach deren Wiedererwerbung im Jahre 1814 ist nicht ganz ohne Grund viel verlästert worden1). Gewiß, es hätte sich hei einigem guten Willen Besseres und Ersprieß­licheres leisten lassen. Aber über diese Verwaltung geradezu den Stab brechen zu wollen, das ist des „Guten“ zu viel. Gewinnt es doch nach manchen Darstellungen fast den Anschein, als hätte das Um und Auf der staatlichen Für­sorge und Verwaltungskunst in diesen Gebieten in nichts anderem als einer maßlosen Unterdrückung der politisch Verdächtigen durch harte Polizeimaßregeln bestanden. Und doch hat dieselbe Staatsgewalt unter anderem sich eines zwar nicht unwichtigen, aber ihr doch ferner liegenden Zweiges der Verwaltung mit einer Umsicht und Energie angenommen, die auch einer modernen Regierung zur Ehre gereichen könnte2). Ähnlich wie unter Josef II. in Österreich waren auch in Italien die Archive und Bibliotheken der von Napoleon aufgehobenen Klöster und geistlichen Korporationen einge­zogen worden. Während man aber diese Schätze dort b Ich verweise bloß auf das viel gelesene und viel benutzte Buch von Springer, Gesch. Österreichs seit dem Wiener Frieden, be­sonders 1, 287. 2) Die folgende Darstellung beruht vollständig auf bisher un­benutzten Akten des Allgemeinen Archives des k. k. Ministeriums des Innern. Wenn nicht näher angegeben, erliegen die Akten unter der Signatur III A 4 Lombardo-Venetien.

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