K. K. Zentral-Kommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale 8. (Wien, 1911)

Zibermayr Ignaz: Die Vereinigung des Schlüsselbergerarchivs im Landesarchive zu Linz

28 Ignaz Zibermayr. Verlust sicherlich über zwanzig Bände. Es sind also im ganzen nur sechzehn Bände dieser „Sendtschreiben“ vor­handen. Da der Bericht Spauns vom 30. November 1832 bloß siebzehn Bände dieser Serie verzeichnet, ist soviel wie sicher, daß damals die übrigen nicht mehr in Schlüsselberg waren und wohl auch mit den Streinschen Manuskripten nach Wildenau verschleppt worden waren. Aus dem flüchtigen, in Einzelnheiten nicht ganz verläßlichen Inventar, welches in Schltisselberg im Jahre 1841 angelegt wurde, geht mit Sicherheit hervor, daß diese Sendschreiben nicht mehr Bände gezählt haben, als Spaun im Schloßarchive angetroffen hatte. Die Familiendokumente waren also in dem im Jahre 1832 stattgehabten liücktransporte der Archivalien nach Schlüssel­berg nicht einbegriffen, sondern blieben zum größten Ver­hängnisse in Wildenau zurück. Nach dem im Jahre 1871 erfolgten Aussterben des Geschlechtes Imsland wurde dieses Schloß bald an einen Güterschlächter verkauft, der den ge­samten Inhalt dieses alten Sitzes zu Geld machte. Die Archivalien dieses Ahamschen Besitzes wanderten so im Jahre 1876 mit den wertvollen Bruchstücken1) aus dem Familien­archive Hohenecks in die Papiermühle nach Braunau2)! *) Eine gelinge Anzahl kam durch Schenkung des Verkäufers Major v. Spieß an das Museum in Linz (39. Musealbericht [1881] S. XL). Es sind dies: Ain uhraltes Urbarl oder Handtbiechl eines Pfarherren zu Gallspaeh, worinnen verschiedene Stüfft und Erbbrief copialiter zu linden, alles noch von vierzehendten Saeculo. Beginn des 15. Jahrh.; Urbárium über die Herrschaft Galspach de anno 1526; Urbárium über die Stiift'tkirchen und Pfarrhof Gallspaeh, wie ich iHoheneck) solches anno 1725 aufgerichtet und aussgeförtiget habe. Mit einer historischen Einleitung und Abschriften von Urkunden; ferner eine Anzahl von Urkunden, welche die Familie Geymann be­treffen und aus dem Kasten C stammen. Diese haben durch Feuchtigkeit sehr gelitten. 2) K. Meindl, Genealogische Abhandlung über das .. Geschlecht von Aham in Verb, des hist. Vereines für Niederbayern 20, (1878) 290. Nach gütiger Mitteilung des Herrn Barons Handel-Mazzetti, der noch im Archive zu Wildenau gearbeitet hat, waren Archivalien aus dem Hoheneckschen Archive vorhanden. Dasselbe bezeugt überdies Meindl an der erwähnten Ste.le.

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