K. K. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale 2. (Wien, Leipzig 1894)
Dr. Michael Mayr: Das k. k. Statthalterei-Archiv zu Innsbruck
198 Mayr Fensterläden und die Fisenrahmen an den Fenstern sichern die durch eine ebenfalls eiserne Thtire von dem übrigen Gebäude abgeschlossene Localität gegen jede Feuersgefahr. Das von zwei Seiten einfallende Licht erhellt die vollkommen trockene, sehr stattliche Räumlichkeit in allen Theilen. Für das im August 1873 vollendete neue Archiv bewilligte Uber weitere Verwendung Seiner Excellenz des damaligen Statthalters Grafen v. T a a f f e das hohe Ministerium die nothwendige, einen Aufwand von über 6000 fl. erfordernde Einrichtung1). Die Ei nr i ch tu ng des neuen Archivs besteht zunächst aus zwanzig 3 Meter hohen und 3'65 Meter breiten Urkunden - Kästen mit 480 Urkunden - Kistchen, von welchen jedes in vier Fächer getheilt an 200 Pergament-Urkunden fasst. Diese Kistchen können an ihrer eisernen Handhabe, welche an den von oben nach unten zu öffnenden verschließbaren Thürchen angebracht ist, aus dem Kasten herausgenommen und kann also eventuell der ganze Urkunden - Schatz des Archives, ohne dass seine Ordnung irgendwie beeinträchtigt wird und die einzelnen Urkunden und Siegel darunter leiden, fortgeschafft werden. Jeder Urkunden - Kasten, jedes Kistchen desselben trägt die entsprechende Aufschrift und Signatur, so dass jede nach dem Regesten-Zettel oder dem Repertorium verlangte Urkunde sofort erhoben werden kann. Der nicht von den Urkunden- Kästen eingenommene Archivsraum ist mit Stellagen zur Aufnahme der Archivalien in Bücherform und der Acten so eingerichtet, dass ebensowenig von einer Verschwendung als übergroßen Ausnützung des stattlichen Raumes die Rede sein kann. Wie die Urkunden - Kästen, so sind auch die Stellagen mit den betreffenden Überschriften versehen, *) *) Die Anregung und musterhafte Durchführung des Neubaues gehört mit zu den größten Verdiensten des Schöpfers des jetzigen k. k. Statthalterei - Archives Dr. David Ritters v. Schönherr. Am 7. Juli 1877 konnte er die erste Urkunde in das neue schöne Heim übertragen.