K. K. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale 2. (Wien, Leipzig 1894)
Dr. Michael Mayr: Das k. k. Statthalterei-Archiv zu Innsbruck
Innsbrucker Archiv. 197 lang und 16 Meter breit sind. Diese neugeschaffene Archivs- Localität ist zwar trocken und mit Ausnahme des Mittelganges licht; da aber in Folge einer Abänderung des Bauplanes die Widerlager, auf welchen die Gurten mit den darauf gesetzten Zwischenmauern des drei Stock hohen Gebäudes ruhten, zu sehr geschwächt wurden und die Gurten schließlich zu bersten drohten, mußte durch eingesetzte Schleudern einer weiteren gefährlichen Wirkung des Druckes vorgebeugt werden. Die ohnedies nicht sehr festen Gewölbe würden jedoch im Falle einer Feuersbrunst für das Archiv kaum die nöthige Sicherheit bieten. Überdies erwiesen sich diese Localitäten als viel zu klein, daher die in dem allen Feuergefährlichkeiten ausgesetzten Bibliotheks - Saale und den anstoßenden Räumlichkeiten untergebrachten Archivalien daselbst belassen werden mußten. Nachdem nun die eine Archivs-Räumlichkeit nicht genügende, die andere gar keine Feuersicherheit bot, überdies beide Localitäten mit Archivalien schon überfüllt waren, genehmigte über nachdrückliche Verwendung der k. k. Statthalterei der damalige Minister des Innern Karl Graf v. Hohenwart mit Erlass vom 1. März 1871 den Bau eines neuen Archivs, welcher nun nach dem Plane des k. k. Oberbaurathes Wawra, dem die Aufgabe gestellt ward, ein unter allen Umständen feuersicheres, trockenes und lichtes Archiv herzustellen, ausgeführt und im rechten Winkel an die Ostseite des unter Erzherzog Karl Ludwig erbauten Archives angelehnt wurde. Statthalter Graf v. T a a f f e ließ auch das ganze Gebäude mit Blitzableitern versehen, wodurch auch schon einmal der auf dasselbe einschlagende Blitzstrahl schadlos abgelenkt worden ist. Ungeachtet die Rücksicht auf eine im Falle des Bedarfes neuer Kanzleien auszuführende Erhöhung des Neubaues gewisse Beschränkungen auferlegte, entspricht doch derselbe in jeder Beziehung. Der Neubau ist 31 Meter lang und 14 Meter breit und erhält durch 16 Fenster, 8 auf jeder Seite, sein Licht. Die starken Gewölbe, die eisernen