K. K. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale 2. (Wien, Leipzig 1894)
Dr. Michael Mayr: Das k. k. Statthalterei-Archiv zu Innsbruck
178 Mayr 50.000 Stücke belaufen. Den Grundstock derselben bilden das alte Schatz-Archiv, welches die Urkunden vornehmlich politischen Inhaltes enthalt, und das Cameral- (Schatz-) Archiv mit Urkunden vorwiegend finanzieller Natur. Daran schließen sich die Urkunden desBrixner und Trienter Archivs, des Pest - Archivs, des Lehen - Archivs und zahlreicher kleinerer Abtheilungen, wie: Vorarlhergische Urkunden, die Urkunden der Familien Montfort, Spaur, Schenna, Rotenburg, Starkenberg, Liechtenstein, Urkunden - Sammlungen einzelner Klöster u. s. w. Unter letzteren befinden sich die Urkunden des Zweitältesten Klosters von Tyrol, Sonnenburg. Sie beginnen, die Fälschungen von 1018 und 1120 abgerechnet, mit dem 12. Jahrhundert und haben sich in seltener Vollständigkeit erhalten. Die älteste Original-Urkunde des Statthalterei - Archivs datirt von 977 und entstammt dem Brixner Archiv. Dem Inhalte nach ist sie eine Schenkung Kaiser Otto II. an Bischof Albuin von Brixen. Copien von Kaiser - Urkunden beginnen bereits mit 845. Das älteste abschriftlich erhaltene Diplom ist eine Urkunde König Dagobert III. (Fälschung). Neben einer immerhin ansehnlichen Reihe von Kaiser- und Papst - Urkunden des Mittelalters bilden die Urkunden der Landesfürsten den Grundstock. Von der Mitte des 12. Jahrhunderts beginnen die Privat - Urkunden, von denen die ältesten aus Trient stammen. Sie mehren sich bis zu Ende des 15. Jahrhunderts in immer steigendem Maße, für die Folgezeit nehmen sie sehr ab und sind überhaupt kaum mehr in Rechnung zu stellen. Von dieser gewiss ansehnlichen Masse sind bis jetzt 12.080 Nummern einer systematischen Neuordnung und einer sich als sehr praktisch bewährenden Neuaufstellung unterzogen worden. Jede Urkunde wird in ein Couvert gegeben, welches außen das genaue Datum und die fortlaufende Numerirung trägt; dazu werden den Forderungen der Wissenschaft entsprechende Regesten angefertigt und eigene Siegelzettel angelegt. Auf diese Weise wurde ein Theil der Urkun