K. K. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale 1. (Wien, Leipzig 1888)
Gerichtsbezirk Silz
Silz. — Silzerberg. — Sölden. 47 17. Sölden. K i r c h e n ii r c h i v. Eine Kirche zu Sölden erscheint schon am Anfang des 15. Jahrh., 1469 kam ein Caplan dahin. 1498 wurde eine Curatie eingerichtet, die 1640 ordentliche Gestalt gewann. In einem Zimmer des Widums. — Aeltere Urkunden der Kirche scheinen derselben irgendwie entfremdet worden zu sein, denn das Statth.-Archiv in Innsbruck erwarb 1882 aus Privatbesitz sechs Urkunden saec. XV und XVI, welche sich auf die Kirche in Sölden beziehen (Schatzarch. n. 4785—4789). In Tinkhauser-Rapp 3, 392 sind einige derselben erwähnt und noch andere, deren Schicksal unbekannt ist. Kirchenrechnungen sind vorhanden von 1702, 1722—23 und dann ziemlich vollständig von 1744 an. — Rechnungen der Cooperaturstiftung von 1768 und von 1802 an. Canonische Bücher beginnen mit 1636. Acten. Steuernachlass wegen des grossen „Ferner- Ausbruchs“ von 1678. — Acten von 1783 an, darunter mehreres von 1809 und 1813, u. a. ein Siegesbericht aus Innsbruck von 1809 und eine Begnadigung für die Gemeinde Sölden vom 20. Nov. 1809. Urkunden. Ein Ablassbrief des Abtes von Stams von 1717. Stiftungen, Schuldurkunden des 18. und 19. J ahrk. Gemeindearchiv. Im Hause des Vorstehers. Ausser zwei Pergamenturkunden von 1713 (Wasserbrief) und 1719 (Tausch zweier Privaten) und ganz neuen Acten ist nichts vorhanden. Nach Aussage des Vorstehers sei ein grosser Theil des Gemeindearchives durch Fahrlässigkeit in früherer und letzter Zeit zu Grunde gegangen, spcciell seien im Hause eines früheren Vorstehers durch dessen irrsinnigen Sohn viele Urkunden zerrissen worden!