K. K. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale 1. (Wien, Leipzig 1888)
Gerichtsbezirk Telfs
Gerichtsbezirk Telis. 1. Flaurling. Kirchenarchiv. Erscheint als Pfarre schon seit dem Anfang des 14. Jahrh.; Mutterkirche war Pfaffenhofen, aber der Widum befand sich seit jeher in Flaurling. Ehemals gehörten auch Eanggen, Inzing, Oberhofen und Leibeifing zum Pfarrbezirk, der jetzt nur Flaurling, Pfaffenhofen und Hatting umfasst. Im Widum in einer halbgewölbten Erkerstube in zwei Kästen. — Das Archiv ist in zwei mehrfach mit einander correspondirenden Abtheilungen nach sachlichen und örtlichen Gruppen geordnet. Die eine umfasst die Urkunden und älteren Archivalien, die zweite ausschliesslich Acten seit dem 17. Jahrh. Die erste Abtheilung scheint vom Decan Jos. Max Wagner zusammengestellt zu sein, der auch 1745 ein eingehendes Repertorium verfasste. Urbare, a) Das älteste Urbar der Pfarre Flaurling stammt aus dem 14. Jahrh. (nach Tinkbauser-Rapp 3, 4 zwischen 1327 und 1357 entstanden) und ist vom Pfarrer Sigmund Ris (1479—1527) mit Erklärungen und Aufzeichnungen über Jahrtagsstiftungen in Flaurling und den Filialen versehen worden; der Veröffentlichung werth. Sodann sind noch spätere Urbare von Flaurling vorhanden, von c. 1500, 1548, 1601 ff., 1689—1719 und weitere aus dem 18. Jahrh. Zehent- und Güterbeschreibungen von Flaurling aus dem 18. Jahrh. — b) Urbar der Kirche zu Pfaffenhofen von 1410. — c) Urbar des Frühmessbenefieiums zu Pfaffenhofen 1657 und 1689. — d) Güterbereitung der Gemeinde Pfaffenhofen 1749. — e) Urbar der Kirche von Inzing 1543. — f) Zehentverzeichnisse der Filialen aus dem 18. und 19. Jahrh.