Evangélikus Elemi Iskola, Budapest, 1883

lionen von Exemplaren über die halbe Welt verbreitet ist) „der Nussknacker“, „der Stappelmatz“, „der Daumlutscher“, „der Suppenkasper“ und die ungarischen: „Intő példák képekben: Torzonborzi Rontó Palcsi“, „Más kárán tanul az ember“, „Jó Lajoska és rossz Gyuricza“ u. s. w. unbedingt aus dem Verzeichnisse der Kinderbilderbücher zu streichen. Man könnte zwar darauf entgegnen, dass ein Buch, das in beinahe zwei Millionen Exemplaren erschienen, denn docli etwas Gutes, Gediegenes bieten müsste ?! Darauf diene als Antwort 0 p p e l’s nachfolgender Ausspruch: „Es ist eine Versündigung an der Unschuld, Bilder vor dem Auge des Kindes zu entrollen, Thaten und Gesinnungen zu schildern, an deren Niedrigkeit es noch nicht gedacht hat, die also gar n'cht aus seiner Anschauung genommen sind, und die das Kind nöthigen, unter sich zu sehen, statt dass es immer zu Edlerem emporblicken sollte !“ Das erste Bilderbuch, welches das Kind in die Hände bekommt, sti nur ein wirkliches Bilderbuch, d. h. ein Buch auss- schliesslich von Bildern, ohne jeden Text, ohne jede Schrift, und zudem auf den einzelnen Blättern nicht mit Abbildungen zu über­laden. Die meisten derselben sind — nur um recht vieles zu bie­ten — mit den verschiedensten Illustrationen überhäuft. Hier sieht man neben einer Trommel, einen Schimmel, ein Veilchen» einen Stuhl, einen Pudel, eine Peitsche, einen Frosch, e'nen Hut, einen Wagen, einen Apfel und dergleichen mehr, so, dass das arme Kind nicht weiss, worauf es zuerst seine Aufmerksamkeit lenke; und es wird anstatt sich sammeln zu lernen, noch mehr an ein oberflächliches Betrachten der Dinge gewöhnt, zumal es ja im Denken ohnehin fabelhafte Sprünge macht. Jedes einzelne Blatt enthalte am besten nur Ein oder höch­stens nur einige Abbildungen von durch Gestallt, Stoff, Art, Nutzen oder Schaden verwandten Naturgegenständen oder Kunst­erzeugnissen. Dadurch wird die Aufmerksamkeit des Kindes con- centirt und das Erklären wesentlich erleichtert. Das Kind will etwas von dem Bilde erzählt hören. Streift aber der unruhige Blick das Nachbarbild, dann ist die Aufmerksamkeit schon ge­stört und getheilt, und es hört die Erklärungen über die Eigen- thümlichkeiten, den Nutzen und Gebt auch der betrachteten Dinge nur mit halbem Ohre, somit ohne bleibenden Gewinn. Es ist auch nicht nöthig, dass die Bilder nach einem ge­wissen Systeme geordnet seien, dass z. B. vorerst nur Thiere, dann nur Pflanzen und hernach erst Kunstprodukte erscheinen; — 7 —

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