Evangélikus Elemi Iskola, Budapest, 1880

24 Verbreitung ansteckender Krankheiten im Schulhause zu verhin­dern. Die Fenster der Lehrsäle wurden mit Ventilationsvorrich­tungen versehen; die im Hause befindlichen Localitäten werden stetig desinficirt; die Kinder, welche an einer ansteckenden Krankheit erkrankt waren, durften nur mit dem vom Arzte ausgestellten Gesundheitszeugnisse die Schule wieder besuchen und Kinder aus Familien, in welchen andre Familienmit­glieder ansteckend erkrankt waren, mussten die Schule meiden. Dennoch haben wir leider zwei Todesfälle zu verzeichnen. Es starb nämlich Helena Ferenczy, Schülerin der II. Mädchenklasse am Typhus und Paul Römmler, Schüler der II. Knabenklasse am Scharlach, beide noch im vergangenen Winter. 4. Mit Freude und Dank können wir weiter berichten, dass wir unseren ärmeren Schüler auch in diesem Jahre, wenn auch nicht reichliche, doch wenigstens so viel Hilfe leisten konnten, dass keiner derselben wegen Mangel an Lehrmitteln, Lehrbü­cher oder Kleidern am Lernen und Schulbesuch gehindert wurde; denn theils die uns zur Verfügung gestellten Interessen der „K u 1 m i t z“-Stiftung ; theils der vvohlthätige „Ta bit ha“ Frauenverein, theils die Sorgfalt einzelner Lehrer, sowie der edle Wetteifer der Kinder wohlhabenderer Eltern haben immer soviel gereicht, dass wir auch nicht unterlassen können den gütigen Gebern *) im Namen der Unterstützten unsern warmen Dank auszusprechen. 5. Ebenso müssen wir mit Dank erwähnen, dass das Pres­byterium unserer Gemeinde auch für dieses Jahr zur Anschaf­fung der von uns erbetenen pädagogischen Zeitschriften 5i fl. 2o kr. votirt hat. Ausserdem wurde unsere Bibliothek durch mehrere von Verlegern uns eingesendete Lehr- und Hilfbücher vermehrt; es wurden ausserdem mehrere Landkarten und Lehr­mittel angeschafft; dem Lehrkörper wurde ein Zimmer zu Ver- sammlungs- und Berathungszwecken überlassen, wodurch ein längstgenährter Wunsch desselben erfüllt und ein längstgefühl­ter Mangel beseitigt worden ist. 6. Was der Lehrkörper zur Förderung seiner eigenen gei­stigen Interessen gethan hat, zeigen folgende Daten. Abgesehen davon, dass wir nicht wenig Zeit auf das Studium von Fach­werken verwendeten, nahmen wir auch Theil am Wirken haupt­städtischer pädagogischer Vereine und an den Conferenzen un­seres eigenen Lehrköpers. Wir haben in denselben berathen über die zweckmässige Vertheilung und B handlung des Lehr­stoffes; von Zeit zu Zeit über das Betragen und die Fort­schritte der Zöglinge — und über die in den einzelnen Klassen erreichten Unterrichtsresultate; wir haben die Eltern monatlich über die Fortschritte ihrer Kinder — sowie über etwa auffal­lende Mängel und Fehler benachrichtigt; wir haben der Schul­*) Unter diesen Jseien namentlich angeführt: Frau Jakob Deutsch (20 Jugendschriften,) Josef Berger (2 fl.) Alice Wahl (1 fl.) Geschwister Deutsch (1 fl.) Pláchy Lenke (1 ff.) und die Kleiderspenden v. Barbara Born, IT. ITumenan, J. Friedländer, Geschwister Laezkó, G'schwbter Goi- ger,_P. Pauloyits u. s. w.

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