Evangélikus Elemi Iskola, Budapest, 1880

■- if ­griffen. „Time, diós odor jenes“ sagt die Mutter, dann — nun dann bekommst du einen Kreuzer, vier Kreuzer, ein Zehnerl, etc. — das Kind gehorcht, u. bekommt seinen Lohn; das so Erhaltene kommt, so lange es nicht die Schule besucht, in die eigene Spar­kasse, später aber sollen die Schulsparkassen auch mit sol­chem Gelde gefüllt werden ! (Siehe „Népnevelők Lapja“ 1881, Nr. 18). „Ein Mensch, wer mit Bewusstsein Rechtes und Gutes nur der Belohnung wegen timt, ist ein erbärmlicher Mensch.“ Der edle Mensch übt das Gute eben des Guten guten Willen!“ Ohne Gehorsam kein Gedeihen! Die Könige und Fürsten sind Diener des Staates mit schuldigem Gehorsam gegen Gott und das Gesetz; der Beamte und Bürger ist ein Unterthan der­selben, der seiner Obrigkeit gehorsam schuldet. „Ueberall wo wir hinblicken in das Gewebe der geistbegabten Kreaturen, sehen wir- dass dasselbe nur Kraft des Durchschusses des Gehorsams zu be­stehen vermag.“ Das Kind muss folgen, weil cs hiezu nicht nur durch die höhere Intelligenz der Erwachsenen bei seiner Unmündigkeit und Kurzsichtigkeit, sondern auch durch die täglich genossene Pflege, Fürsorge und Liebe seiner nächsten Umgebung, in erster Linie seinen Eltern, verpflichtet ist. Wer selbst nie gehorchen gelernt hat, k a n n nie b e fehlen, heisst es. Mit Hülfe dos Gehorsams können und müssen wir die Kin­der zunächst z u m Rechten, zur M o r a 1 gewöhnen, so dass sie schon in der Zeit, wo sie in Folge der Sinnes und Empfindungseindrücke ihr eigenes „Ich“ von der Aussenwelt ge­trennt zu fühlen gelernt haben und zum Selbstbewustsein gelangt sind, eine gute sittliche Grundlage durch blosse Ange­wöhnung haben, auf welcher mittelst des zunehmenden Verstan­des fortgebaut werden kann. Also nur konsequent vorgegangen, denn I n k o n s e- q u e n z macht die Kinder eigensinnig, störrig, tro­tzig. Diese hässlichen Eigenschaften sind leider bei Kindern so häufig anzutrefFen. Meine man ja nicht, dass dieselben angeboren seien, sie sind an er zogen. Der grosse Philosoph Rousseau beginnt seinen „Emil oder über die Erziehung“ mit den Worten: „Alles ist gut, wie es aus den Händen des Schöpfers der Dinge hervor­geht.“ Viele Eltern können dem einzigen Sprössling, zumal wenn er ein wenig kränkelt, nichts abschlagen und ihre übertriebene Liebe zu ihm ist nicht im Stande, auf pünktlichem Gehorsam zu achten. Alles, aber auch rein Alles wird bei solchen Gelegenhei­ten dem Kinde geboten, erlaubt, was man ihm in gesundem Zu­stande verboten, entzogen. Es wird Ihnen wol nicht entgangen sein, dass die wolgesittetsten Kinder nach überstandener Krank­heit oft wie ausgewechselt, — natürlich nicht zu ihrem Vortheile — erscheinen. Bewahren Sie das Kind vor Aneignung solch übler Eigenschaften. Zeigt Ihr Kind Eigensinn, bestreben Sie sich, es durch kurze, herzliche Vorstellungen zum Bessern zá führen; vermeiden Sie 2

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