Bizalmas Értesítések 1920. október
1920-10-07 [1437]
Bern 6. Okt. fie Corriere della Sera meldet, haben sechs aus Krimhaefen nach Genua fahrende Schif fe... inf olge der Rodostoaffaere den Befehl er haltén, keineu *a itaiienischen Hafen zu berüfcron, Die verhafteten Serleiite sind f rei gelassen* /UTKB./ 20+ Bern 6. Okt. Wie Corriere della Sera meldet, haben Arbeiter der staatlichen Eisenerzminen auf der Insel Elba besetzt und von der Regierung derén ' pachtweise Überlassung verlangt. /UTKB./ i r J e s t 6. Okt. /SlefaM/ flestern nachmittag Ír at hi er di e parlament ar ischesozi al i st, ije h e Gruppé zu e i ne r raguiig zusammen£an der 55 Deputierte, Mitglieder der Parteileitung und Vertreter des allgo msinen Arbeitsverbandes teílnahmen. Passigli beriéhtete über die' politischen Verhaeltnisse ^ im julisehen venezien. Der Bericht wurde genehmigt. SodaniD <u bgi i chtete Deputierter Bombacci über die í..age in'Rus.land und ^érklaerte, es werde, wenn sich die Revolutiort nicht auf alle I-ueTider ausbreite. auch in Russland eine sozial demokra ti sche v ilogieinng gebildet wertien müs::en. Dor-Direktor des Avanti, * jScfrátíjj höb die Gleichgültigkeit derMassen in Russland gegen- 1 über dem neuen Régime vor und warf die Frage auf, ob die Bölschewistén faehig sein werden , auf ihrem Wejgfe''weiter zu ar- « be i ten, QdíisLand eine rBesser ung ontgogen zu fuhren und eine ; Ausdehnung d er Rev olut ion zu bewirken.)Serrati fügte hinzu, < dass die russische Revolution noch nicnt beendet sei. Lenin *j selbst habe erklaert, dass es hiezu noch mindestens 50 Jahre ' bedürfe /"Serrati meint^.(sisüB Organisation der Erzeugung, des -i TransporTes und der Vcrteilung dér Erzeugnis.e in Russland wurden noch mehrere íahrzehnte notwendig sein^/UTKB./ ^ [für die atmr Wien fi. Okt . /Privatmeldung des UTKB./ Der Abend schreibt:pWie wir von gutámterrích te ter Seite hören, söll der ungar ische Minister'des A.eussern Gráf Bethlen /?/ démnaechst eine Reise nach Bukarest antreten, um dort mit dem ruínaenischen Hofé wegen der Konigsfrage zu verhandeln. Gráf Bethlen, der au3 Siébenbürgen stammt, und dort ausgedehnte Besitzungen hat, ist - aeusserlich wenigstens - ein . Anhaenger des Gedankens eines véreinigten rumaenisch-ungarischen fcKönigreiches unter der flerrsehaft eines gemeinsamen Königs ? geworden. Der gémeinsame Köriig soll König Ferdinánd von Rumaenien sein. Es wird erzaehlt, dass die Königin. Maria von Rumaenien die eifrigste Fördeiln dieses Gedankens ist, obwohl sie vor einigen Mouaten nach. jHrangins einen Brief gesehickt h&tú, in dem sie versi che rte, dass Rumaenien der Wiederkehr der Habsbúrger nach Ungarn kei ne ^chwier igkeiten entgegensetzen werde. Die Tatsache, dass mehrero ungar ische Abgeordnete in den letzten Tagén Reden gehalten á haben, in denen die Zurückstelimig der Konigsfrage•- lies habsburgische Konigsfrage verlangt wurde, ist auf die Beziehuneen des Grafen Bethlen » mit Bukarest zurüekzuführen. Gráf Bethlen verfolgt mit s?iner Reise auch keinen anderen Zweck, In Rumaenien lágert aus der Zeit der deutschen Besetzung sehr viel deutschesKriegsmateriál und Ungarn wi11 einen Teil dieser Munition für sich erwerben. Es scheint, dass dem Grafen Bethlen dieser Zweck der Reise noch wichtiger ist, als die Konigsfrage. Man nimmt an, dass die Ungarn auch den Rumaenen gegehüber ein fal sche s Sniel treiben. Es géht ihnen darum, si/eh gegen Osten den Ruckén zu decken, üm dié rumaenischen Waf ien an sich zu bringen. In Budapest sind, wie uns ferner mitgeteilt wird s in der , letzten Zeit Sehritte der Entente wegen dér ungarishen Riistungaierfolgt und die Absicht des Grafen Bethlen ist es wohlptí, seine xia durch die Wiener und Prager Urkundenenthüllungen ziemlich ins Wanken geratene diplomát ische Stellung durch die Reise nach Bukarest zu bessern. Die Wachsamkeit der iNachbarstaaten wird wohl zur Folge haben , das,s Ilorthyungarn diesmal seine letzte politiselie Intrigue spinnt . / B e r 1 in 6 e Okt. Der Streik der Maschini*en und Heizer des Kraftwerkes Moabit ist beendet. Der Grund des Streiks waren die Forderungen der Arbeiter nach einersechsstíindigen Arbeitszeit. Z m >Begründung dieser Forderung fuhrten sie an, dass es infolge des derzei t schlechten Konlenmaterials? das sie Gesundtíeit der Arbeiter gefaehrde t,physisch nicht möglichsf>i, mehr als sechs Stunden zu arbeiten. Die Verhandlungen,,zwischen den Betriebsraeten und der g-^ektiou haben zu dem ^rgebnisse géíührt,; dass die F ^ei ? n^n der Heizer und der Maschinisten zun grosste n^Teile ^ 1 ^ t n ^^' Die Direktion hat die sechsstundige Arbeitsaeit den Heizern, Schlackenartei ter n und Kohlenschippern zugest^aaiden. Das gebiiis der Veih andl unge n ist dem Mngistrat zur sankt íonie rung nitgeteilt worden. Nachmittag úrn 4 Uhr wzrd der volle btrassen\ halinbetrieb aufgenommen werde n e /UTKB./ XH: Bern 6 Okt. Wie die Blaetter aus Rom melden, veröltent licht der Hess>ttgger\o folgende Grundsaetze aus dem EntAvurf des Gewerkschaftsbunífes über die Betriebskontrolle. .• | Die Betriebsraete ilberwachen den Ankáuf vön Rohstoffen, sowie den Verkauf der fertigen Erzeugnisse, setzen die Verkaufspr^ise fest, regein die Lohnsaetze entsprechend dem erzielten Gewinn, entscheiden,iílB«Kxdiex89»sh zu weldher Beschaeftigung ein ieder Arbeiter am bestén geeignet ist und weisémhm emen Postén zu. Sie bestimmenauch die Arbeit- und Gehaltsbedingünkén der Beamten, überwachen die Gebahrung bezüglich der BeCriebskosten, um die Auslagen der jetzigen Direktorén und lk)sitzer ei nzuschraenken, wobei diese dedoch auch eme 'jewinnbeteiligung erhalten und suchen..künstliche limstriekrisen zu beseitigen, indem sie eme Uberschwcmmung des Marktes mit kxiiiga zu biliigen Waren verhindern./UTKB./ ? .