Evangélikus 5 osztályú gimnázium, Besztercebánya, 1877

12 övéivel együtt becsületesen megélhessen s tanulmányaiban ne akadályoztassák. E fizetést illetőleg kérdést intézett a tanácshoz, s kinyilatkoztatá, hogy ha isten úgy akarja, a meghívást el fogja fogadni *). Ez ugyan be nem teljese­1) V. 1. 209, 2. E levelet fontossága miatt egész terjedelmében közlöm : „Gnade und Friede von Gott durch Christum! Ehrsame, günstige, liebe Herrn! Ich hab nun zum andern mal Euer freundlich Schreiben, an mich gethan, empfangen und vernommen, damit ihr mich rufet Euer Pfarrer zu sein, damit der rechte Gottesdienst (welcher steht im reinen gepre­digten Wort Gottes, und rechtem Brauch der Sacramente) bei Euch möchte aufgerichtet werden, filruehmlich Gott zu Lobe und den armen betrübten Gewissen zu sonderem Trost; und nicht unbillig; denn wo die beide, Wort und Sacrament, im Schwang gehn, da ist auch eine rechte christliche Gemeine, darinnen Gott wohnet sammt seiner Gnade, mit vollem Verdienst Jesu Christi; wo aber nicht, da ist weder Kirche, noch Gott, noch Gnade, noch Leben. Derbalben sich auch Herr Jörg Schaffer Eurem Befehl nach freundlich gegen mich bemühet und mich zu sich verschrieben von der Lieguitz gen Breslau, derhalben ich liebe Herrn und Freunde höchlichen Dank sage, die ihr mich vor Andern zu solchem Amt beru­fen habt. — Ich hab aber von etlichen Andern, der Gelegenheit bei Euch kundig, verstan­den, dass es fast noch im alten Thun, nämlich auf papistisch wird gehalten mit Messen, Seelenmessen und anderem, welches denn wider Gottes Wort und göttliche Wahrheit strei­tet, weil in solchem Messbalten, sie seien heimlich gelesen oder öffentlich gesungen, das Sacrament nicht allein gemissbraucht wird, sondern auch die ganze Substanz und Natur desselbigen wird aufgehoben und weggenommen. Nun war es mir fast beschwerlich solchen Missbrauch (wo ich in Euer Begehren verwilliget) in die Länge zu dulden; möcht’s auch nicht vor Gott mit gutem Gewissen verantworten, sintemal solche Messen und Ceremonien im Wort Gottes nicht gegründet, noch von Christo befohlen sind. So hat auch der Herr Gott einen Gräuel an solchem Gottesdienst, der gerade wider das AVort und Willen Gottes strebt, dazu nicht verfasset ist im Befehl Christi. — Demnach günstige, liebe Herrn und Freunde, wollet mir einträchtig Euer Gemütk, Meinung und Willen zu gelegener Zeit zu erkennen geben, ob ihr’s könnet leiden, dass nach der Zeit durch vorgehende Predigt solcher Missbrauch der Messen möcht geändert uud aufgehoben w'erden bei Euch, oder nicht, und anstatt derselbigen Raum geben wollt der rechten Messe, das ist dem Nachtmahl oder Testament Jesu Christi, als er’s mit seinen Jüngern uud nach ihm die Jünger gehalten, und von ihnen an uns kommen ist; wie es denn der heilige Paulus 1. Kor. 11. seine Ko­rinther hat gelehrt. Zum andern ist einem Pfarrer bei Euch, der auch predigen soll, sehr beschwerlich zu Chor stehn in der Kirche und helfen singen, so er doch sonst alle Hände voll hat zu thun mit Studireu, Predigen und andern besouderu Sachen, so sich zntragen im gemeinen Volk, die er verrichten muss. Zum dritten war’s auch gut und göttlich, dass man der Altariston Geld oder Stiftgeld zu den Messen und für die Messleser zu einem bessern Nutzen und göttlicherem Brauch anwende, daraus unser Herr Gott sammt seinem Sohne Jesu Christo besser möchte gelobt und gepriesen, und dazu die ganze Gemeine in Gott tröstlicher erbauet werden. Ob nun etliche Stift bei Euch zu Messlesen ewig seien, so kann man sie auch ewig lassen bleiben; sondern weil die Messen (wie oben berührt) in ihnen selbst untüchtig und wider Gott und Christi Ordnung sind, der die Messe gegründet, gestiftet und eingesetzt hat, nämlich sein Nachtmahl, nicht darum, dass man da opfern soll den Leib und Blut Christi für die Lebendigen und Todten, sondern vielmehr, dass man im Brod und Wein soll essen den wahrhaftigen natürlichen Leib und trinken das wahrhaftige Blut Christi zur Vergebung der Sünden, und damit den Glauben stärken, und also dass die, die es empfangen, öffentlich bekennen, dass sie gehören in die Zahl, für welche Christus sein unschuldig vergossen und am Kreuz gestorben ist: das ist der rechte Brauch der Messe nach Christi Befehl, sonst keiner. Ob nun bisher unter dem Papstthum in solchen und dergleichen Stücken aus Unverstand und Unwissenheit geirrt ist worden, so will es uns Gott nicht zurechnen, noch Jemanden verwerfen oder verdammen, wo wir nur

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