Evangelischen obergymnasiums, Bistritz, 1873

10 Verschiedenheit der grammatischen Beziehungen auch verschieden auSdrückt. So ist in clarnorc audito armis abjectis signisque militaribus relictis se ex castris ej cerunt durch die ablativi absoluti zunächst nur das Zeitverhältniß zu se ejecerunt bestimmt, während für die Uebersetzung maßgebend ist, daß cla- more audito der in Form einer Zeitbestimmung angeführte Grund, armis ab- jeclis u. s. w. die Bestimmung der Art und Weise ist. Indem der Schüler nach der wörtlichen Uebersetzung consequent hin­gewiesen wird, die für die Auflösung passende Conjunction oder die für die Substantivirung passende Präposition anzuwenden, wird ihm nicht blos das logische Verhältniß der Satzglieder zu einander erst vollständig klar, sondern er gewöhnt sich auch an eine korrekte Redeweise im Deutschen. Ferner ist es im Interesse des deutschen Idioms sehr häufig wünschens- Werth, ja nothwendig, die passive Constructien der ablativi absoluti mit der deutschen aktiven Ausdrucksweise zu vertauschen, den acc. c. inf. mit dem bloßen Conjunctiv wiederzugeben, den passiven Infinitiv bei jubere durch den activen zu übersetzen u. s. w. In dieser Classe muß nun der Schüler bereits ernstlich daran gewöhnt werden, nicht blos die sprachliche Form, auf welche das Unterghmnasium vor allem sein Augenmerk richtet, sondern daneben auch schon den Inhalt scharf zu beachten. Der Lehrer wird deshalb dahin streben, den Schülern eine leben­dige und klare Anschauung von den großen Thaten Cäsars zu geben nud ihnen aus Geschichte, Geographie, Antiquitäten, Kriegswesen u. s. w das dazu Er­forderliche mitzutheilen nicht verabsäumen, doch das alles in prägnanter, mög­lichst wenig Zeit raubender Kürze. Die geschichtlichen Erläuterungen können auf ein Minimum beschränkt werden, da ja die wichtigsten zuin allgemeinen Verständniß erforderlichen Daten in der Einleitung bereits gegeben worden sind; es bedarf höchstens einer Er­innerung und Auffrischung. Bei geographischen Angaben soll nicht nur das ge­nannte Land, Gebirg, der Fluß, Ort, die etwaige Richtung eines Marsches auf der Karte gezeigt, sodern auch ohne Karte gewußt werden und der Schüler muß Aufschluß geben können über Himmelsrichtung, Lage und Grenzen vor­kommender Völkerschaften. Unumgänglich nothwendig zum Verständniße Cäsars ist die Kenntniß des römischen Kriegswesens, dahin gehören: Heereseinrichtung bei Cäsar — Legio, Cohors, Manipulus. Die Reiterei — Socii — Auxilia. Bewaffnung: Schutz und Angrifföwaffen. Marschordnung — Schlachtordnung. — Die Befehls­haber der Legion: der Feldherr, die Legaten, der Quästor, die Tribunen und die Präfekti, die Centurionen. Die Feldmusik. Kleidung der Soldaten. Gepäck der Soldaten. Das Lager: Befestigung, Belagerung und Belagerungswerke. Frontschirme und Schutzdächer. Hierüber muß der Lehrer verkommenden Falles den Schülern genügenden Aufschluß geben und zur besseren Atlschauung und Versinnlichung ihnen Zeich­

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