Evangelischen obergymnasiums, Bistritz, 1872

Veränderungen im Personaistande der Schuianstall und Chronik dersetöen. Das abgelaufene Schuljahr war reich an Lehrerwechsel nnd Supplirungen. Mit Beginn des Schuljahres wurde der zum Reichstagsabgeordneten gewählte Gymnasiallehrer Gustav Decani auf die Zeit seiner, durch die Ver­tretung des bistritzer Kreises im Reichstage bedingten Abwesenheit vom hoch­löblichen Landesconsistorium beurlaubt. Sein Jahresgehalt, auf das er freiwillig verzichtete, bezogen die seine Lehrgegenstände supplirenden Lehrer. Von der ev. Kirchengemeinde Windau zur Meldung aufgefordert, wurde bereits am 10. November 1872 der Gymnasiallehrer Georg Keintzel zum Pfarrer dahin berufen, in dieser Eigenschaft am 3. December ordinirt und am 9. December seiner Kirchengemeinde präsentirt. Im Schuljahre 1862|3 an die Elementarschule angestellt und am 12. Oktober 1867 zum ordentlichen Lehrer für deutsche Sprache und Geschichte an'S Gymnasium berufen, verließ er nach lOjähriger, treuer Lehrertbätigkeit die Anstalt, begleitet von den besten Wünschen seiner Schüler und Collégén. Am 31. Januar d. I. wurde die Anstalt der Wirksamkeit des seit 1869 als Lehrer an der Mädchenschule und als Supplent am Gymnasium an- gestellten, für classische Philologie geprüften Lehramtscandidaten Carl Broser durch den Tod beraubt. In ihm verlor die Schule eine junge, geistig reich be­gabte Kraft, die ihr zu einer der kräftigsten Stützen erwachsen wäre. Unter allgemeiner Theilnahme begleitete am 2. Februar die aufrichtige Trauer bet Collégén, Schüler und Schülerinen den so früh Dahingeschiedenen zu Grabe. In diesem Schuljahre verließ auch der Director Daniel Csallner, von der ev. Gemeinde Wallendorf am 18. Januar zum Pfarrer gewählt, die An­stalt, an der er seit dem Jahre 1855 als Lehrer und seit 1869 als Rector mit Treue und Hingebung gedient hatte. In ihm schied der älteste Lehrer aus dem Collegium, als dessen Leiter sein eifrigstes Streben war, die Anstalt auf der von seinen beiden Vorgängern Budaker und Wittstock auf Grund des Organisationsentwurfes eingeschlagenen Bahn gedeihlich fortzuführen. Am 10. Februar folgte ihm bei seinem Scheiden der Dank der Schüler und Bürger und die Bitte der Collégén, seine geistige Unterstützung auch in Zukunft der Anstalt nicht zu entziehen.

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