Evangelischen obergymnasiums, Bistritz, 1870

16 freiwillig erklärte, sie würde, soviel in ihren Kräften stehe, zur Erhaltung der­selben gerne beitragen. Klein benützte diese günstige Stimmung zu einer Collecte, welche 59 fl. 5 kr. ergab und wofür einige neue Instrumente angeschafft wurden. Diese musikalischen Productionen wiederholten sich von Zeit zu Zeit und aus dem Erträguiß derselben wurde eine Studeutencasse gebildet, welche im Jahre 1817 nach Bestreitung aller Ausgaben für Musikalien und Instrumente ein baares Vermögen von 157 fl. 16 kr. auswies. Nach zwölfjähriger reichgesegneter Thätigkeit als Lehrer und Rector schied Klein im Jahre 1817 von der geliebten Schulanstalt, indem er dem Rufe der stattlichen Districtsgemeinde Heidendorf das Amt ihres Seelsorgers zu übernehmen, Folge leistete. Mit welchen Gefühlen er von dem ihm so lieb­gewordenen Berufe schied, davon geben die Abschiedsworte, welche er eigen­händig in das Album des Gymnasiums eingetragen hat, beredtes Zeugniß. Er schreibt: Sic denique fausto omine, vitae schoiasticae mihi pergratae valedico. Utinam seccessor amice eadem fortuna fruaris secunda, qua ego dignus habebar. Utinam et tibi amantississi inspectoris benevolentia, collegarum observantia, discipulorum amor duri solatia muneris. Ja, sie war ihm in reichem Maße zu Theil geworden, sowohl die observantia collegarum, als auch die amor discipulorum. Nur ungern sahen seine Collégén den humanen Mann scheiden, der seine geistige Ueber- legenheit niemals aus eine schroffe und verletzende Weise geltend machte, so daß er in der Reihe seiner Collégén keine Neider und Feinde, sondern lauter Verehrer und liebevolle Freunde hatte. Seine Schüler liebten und verehrten ihn wie einen Vater und brachten ihm stets das größte Vertrauen entgegen. Wenige gibt es noch, die unter seiner Leitung gestanden, aber diese Wenigen erinnern sich noch heute, wo bereits der Schnee des Alters ihre Scheitel deckt, mit Liebe und Achtung ihres Lehrers. . Am 12. Juni 1817 wurde Klein in sein neues Amt eingesührt, in welchem er mit Liebe und Hingebung 10 Jahre lang wirkte. Nach dem 'Tode des Stadtpfarrers Michael Nierescher fiel die Wahl zum Bistritzer Stadtpsarrer aus Klein, der dem ehrenvollen Rufe freudig folgte. Kirche wie Schule von Bistritz versprachen sich die schönsten Erfolge von der bekannten rastlosen Thätigkeit des noch jungen Mannes. Am Tage seiner Erwählung schrieb der damalige Rector des Gymnasiums Gottfried Bartenstein in das Album: in . . . locum votorum pluralitate eligitur Clar. dom. Josephus Fidodeus Klein Paganicae pastor olim vero Rector meus summe colendus, Deus eum cum sua gratia donet faveatque ut diu noster sit gratiosissimus dux. Dieser Wunsch ging nicht in Erfüllung. Zwei Monate nach seiner Introduktion erlag er einer typhösen Krankheit am 30. März • 1827 in einem Alter von 47 Jahren. Er hinterließ eine trauernde, erst vor Kurzem verstorbene Wittwe und 4 Kinder.

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