Evangelischen obergymnasiums, Bistritz, 1870

13 Schule war, in regelmäßigen Zwischenräumen wiederholt. Vor allen anderen waren eS die Mathematik und die mit ihr verwandten Wissenschaften, welche Klein mit Vorliebe pflegte; ihm gebührt das große Verdienst ihnen einenehren­vollen Rang unter den Lehrgegenständeu des Gymnasiums verschafft zu haben. Bis auf seine Zeit waren diese Wissenschaften arg vernachläßigt worden, man trieb sie wohl, kam aber über die elementarsten Dinge selten hinaus. Dies hatte seinen Grund zum Theil auch darin, daß die zu diesem Unterricht uner­läßlichen Lehrmittel fehlten, so daß der theoretische Unterricht von practischen Uebungen nicht unterstützt werden konnte. Klein empfand diesen Mangel sehr schmerzlich und deshalb war er seit seinem Amtsantritte eifrig darauf bedacht diese Lehrmittel dem Gymnasium zu erwerben. Aber woher das Geld hernehmen? Da wendete sich Klein vertrauensvoll an die Bürgerschaft und wußte diese für seinen Plan derartig einzunehmen, daß eine Sammlung, die er durch die Studenten vornehmen ließ, die für die damaligen Verhältnisse ganz respec- table Summe von 218 fl. 36 kr. Rh. ergab. Ein Mechaniker in Pest war bereit die ihm bezeichneten Instrumente zu liefern, aber der Preis, den er dafür verlangte, überstieg die gesammelte Summe um ein Bedeutendes. Da eine nochmalige Collecte nicht rathsam schien, wurden die Bibliothekseinkünste für die Jahre 1812 und 1813, sowie cer Ertrag der Strafencasse zu diesem Zwecke bestimmt, und als auch diese noch nicht hinreichten, contrahirte man eine Anleihe von 160 Rhfl. aus der Spitalscasse. Im October 1813' hatte Klein endlich die Freude die ersehnten Instrumente zu besitzen. Es waren dies: 1. Ein Astrolabium mit ganzem Kreis, drei Perspectiven und einer Libelle für 360 fl. 2. Ein schön gearbeiteter Meßtisch nach neuester Art für 70 fl. 3. Ein Diopterlineal für 59 fl. 4. Eine Wafferwage auf den Meßtisch für 59 fl. ö. Ein Instrument zum Ziehen der Meridianlinie für 12 fl. 6. Eine Electrisirmaschine sammt Conductor und 5 Leidnerflaschen für 10 fl. 7. Drei Schemel zur Bestimmung des horizontalen Abstandes zweier Punkte. 8. Zwei Maßstäbe zur Bestimmung des horizontalen Abstandes zweier Punkte auf einer nicht sehr abhängigen Fläche. 9. Ein gut gearbeiteter Zirkel zum Gebrauche beim öffentlichen Vortrag der Geometrie. 10. Ein dreiseitiges und ein in drei gleiche Pyramiden zerschnittenes, eben­falls dreiseitiges Prisma zum Gebrauche beim Vortrage der körperlichen Geometrie. 11. Ein Werkzeug zur vertikalen Stellung des Astrolabiums bei Höhen­messungen.

Next

/
Thumbnails
Contents