Evangelischen obergymnasiums, Bistritz, 1867
17 Hochdeutsch Iaad Klein-Bistritz Bezirk bezik bezierk (r verklingt) Birken bikn biekn verbergen verbéign verbéagn Kirche kich kiesek Burg buech buech Erbsen aébes ábes Gebirg gebich gebiek bemerkt beméikt beméaiki R wird zu 1 erweicht in: Marmorstem • marraelstéi und in der Kinder spräche. Es wird ausgestoßen in Iaad in di — der; dann überall in: héi — er, i — eher, maschirn == marschiren, mi — mehr, (wird) wit = wird. Dasselbe findet in der Vorsilbe zer statt: zerrinnen — zeränn, zerstören — zetirn, zerdrücken = zerdräckn. So auch in fördern — Addern, fordern = foddern, Zentner = zintn, Zigeuner — zigu, zigun R wird versetzt: brüllen — birln, Gebrülle — debirl; es steht statt d in Nadel — norl, Modell ~ morl rc. siehe bei D. Es läßt ein e nachklingen in: uerem, wuerein, duerem, ecbueremen, schirem, larem, laremen. Altes r findet sich in der Vorsilbe „dar“, „da“: derbai, derdurich, dermät, dervu, derzá, Welt ^2 wierlt, dagegen = derkéi, derki. 2. Die Muten. a) Die Labialen: b, p, f, v, w. Die Nösner Mundart liebt die Lautschwächung; b wird deshalb im Jn- und Auslaut meist zu w erweicht. Nur in Klein-Bistritz bleibt b fest. Hochdeutsch Stadt und Dorf Klein-Bistritz Rabe ruew (ruebn) rab Gabe gow (gobn) gab taub dow (dobn) dab Laub low lab Kalb kálw (kalwer) kalb (kalber) Schraube schrauw (schraubn) schraub Taube dauw (f) daup (b) Im Anlaut findet sich in einer Reihe von Wörtern nicht die Media, sondern die Tennis: Bankert = pankert, bucklich — pucklich, Bursch = 2*