Evangelischen obergymnasiums, Bistritz, 1866

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Veränderungen im Personalstande der Schulanstalt und

Chronik derselben.

So wie im vorigen, trat auch in dem nun ablaufenden Schuljahre keine andere Veränderung unter dem Lehrerstande der Anstalt ein, als daß der bisherige Supplent Herr Michael Böhm, nach Ablegung der Lehramtsprüfung aus Mathematik und Physik, durch Beschluß des Löblichen Presbyteriums als ordentlicher Gymnasiallehrer mit dem jährlichen Gehalte von 472 fl. 50 kr. Lsterr. Währung angestellt wurde.

Gestört wurde jedoch der gedeihliche und ununterbrochene Fortgang des Unterrichtes in dem zu Ende gehenden Schuljahre durch eine ungewöhnliche Zahl von Erkrankungssällen unter den Lehrern, so daß oft zwei bis drei Lehrer zu gleicher Zeit vertreten werden mußten. Diese Erkrankungen zogen sich durch den ganzen Winter bis ins späte Frühjahr und nahmen nicht nur die thätige Aushülfe der Collégén in aufreibendster Weise in Anspruch, sondern sind auch die Ursache, daß die Lehrziele in mancher Wissenschaft und mancher Klasse nicht in jener Vollkommenheit erreicht werden konnten, welche das Gesetz fordert und die Anstalt erstrebt.

MÜ tiefstem Bedauern verzeichnet die Anstalt unter den Unglücksfällen dieses Jahres auch den Verlust eines in gleicher Weise durch Talent, Fleiß und sittliches Betragen ausgezeichneten Schülers. Am 18. Januar l. I. starb, nämlich der Septimaner Alfred Budacker, Sohn des gewesenen Rektors und jetzigen Pfarrers in Lechnitz Gottlieb Budacker am Typhus und wurde am 19. unter allgemeiner Theilnahme zu Grabe geleitet.

Am 21. März führten kirchliche Amtsgeschäfte in unsere Vaterstadt Se. Hochwürden Herrn Michael Schüller, Stadtpfarrer in Schäßburg und Superintendential-Vikar der evangelischen Landeskirche A. B. in Siebenbürgen. Während seines mehrtägigen Aufenthaltes besuchte Se. Hochwürden auch unsere evangelische Schulanstalt und wohnte in vielen Klassen dem Unterrichte bei. Die freundlichen Worte der Anerkennung, welche Se. Hochwürden der Anstalt zu Theil werden ließ, werden für dieselbe ein Sporn der Aneiferung sein und sie antreiben, dieser Anerkennung in Zukunft immer würdiger zu werden.

Am 19. April wurde das gebräuchliche Schulfest der Charfreitagsfeier nach dem Nachmittagsgottesdienste in der evangelischen Kirche abgehalten, wobei der Schüler der siebenten Gymnasialklasse Friedrich Gräf das Gedicht, der Schüler der achten Klasse Gottfried Ziegler die Rede hielt.

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