Evangelischen obergymnasiums, Bistritz, 1866
50 Am 8. Mai feierte die Schule in einem nahegelegenen Walde bei dem herrlichsten Frühlinqswetter und unter zahlreicher Betheilignng der Schuld jugend sowie anderer Theilnehmer das jährliche Turnfest. Dasselbe legte auch diesmal Zeugniß ab von dem immer fröhlicheren Aufschwung des Turnens an unserer Schulanstalt. Am 9. Mai trat der Zeichenlehrer Karl Koller einen mehr- wöchentlichen Urlaub zum Besuch der Pariser Weltausstellung an. Noch haben wir eine sehr wichtige Aenderung zu erwähnen, welche im abgelaufenen Schuljahre die mit dem Gymnasium verbundene und unter derselben Direktion stehende Knaben-Elementarschule erfuhr, indem nämlich einestheils die Schüleranzahl derselben in neuerer Zeit sich stetig vermehrte, anderntheils die Lehrziele, welche die Elementarschule in einem dreiklassigen Lehrkurse anstrebte, insbesondere wenn man ihre Bestimmung als Vorbereitungsschule für Gymnasium und Realschule in Betracht zieht, nicht mit der wünschenswerthen Gründlichkeit sich erreichen ließen, so stellte die Direktion bei dem evangelischen Presbitérium den Antrag aus Umgestaltung der dreiklassigen zu einer vierklassigen Elementarschule und legte zugleich einen vollständig ausgearbeiteten Lehrplan für diese Aenderung vor. Antrag und Lehrplan wurden angenommen, die nöthigen Geldmittel von der größeren Kirchenvertretung bewilligt und im September 1866 die vier Klassen ins Leben gerufen. In die 4. Elementarklasse wurde der Lehrer der bisherigen dritten Klasse Georg Keinzel vorgerückt; zum Lehrer der dritten Klasse der Lehramtskandidat Friedrich Kramer berufen; die zweite und erste behielten die früheren Lehrer Albert Raupenstrauch und Carl Schell.