Evangelischen obergymnasiums, Bistritz, 1866
31 2. éult — alt. Stadtsprache: alt; in ben meisten Dörfern: äult; Budák: áult. 3. täschn — zwischen. 4. dien ~ diesen. Auch disn wird oft gehört. 5. gemacht r: gemacht, von mächn. Hier steht das Wort in der Bedeutung „ansiedeln." 6. äm wierndn léufn zz: während des Laufens, im Laufen. 7. háfáisn — Hufeisen. Stadtsprache: háfáisn; gewöhnliche Dorfsprache: hááfáisn. — Der Strauß hatte dem Pferde im Laufe das Hufeisen abgerissen und im Munde behalten. Dieses ist die Erklärung von der Entstehung des Bistritzer Stadtwappens, welches einen Strauß mit dem Hufeisen im Munde zeigt. 8. änwennich — inwendig, innerhalb. 9. spittlgásser déur — Spitalgässer Thor; es ist in den 1850ger Jahren zerstört worden. 10. linksemer — langsamer, später. 11. sohrünkn m. — der Schranken, Mauthschranken. Dieser steht oberhalb der Stadt. 12. ärmäinesch — armenisch. Stadtspr.: árménesch; Dorfspr.: arrnäi- nesch und arminesch. 2. Erscháinung báim mälliehbrann. 1. mellichbránn in. — Milchbrunnen. Er liegt zwischen Jaad und Wallen- dorf, dort, wo die Landstraße eine bedeutende Krümmung macht.' 2. fufze — fünfzehn; en fufze ™ einige fünfzehn; man drückt durch dieses „en“ das hochdeutsche „ohngefähr" aus. 3. zem Jéud — nach Jaad, zu dem Jaad. Der Sachse des Nösnerlandes sagt fast nie: nő, nach, sondern immer: ze Nisn, zem Iläindref, zer Läechnz 4. Zeguin — Zigeuner. Dorfsprache: Zeguin und Ziguin, so wie Phá- ráoner; Stadtsprache: Zigunn. Sing.: zigu m. 5. cchunkn f. — Schinken, von: de schunk. 6. béuchuber n. — Bachufer, béuch f. — Bach. Stadt- und Dorfsprache: bách. Budák: bäuch. — Uber — Ufer. Stadtsprache: ober, ouber; Dorfsprache: éuber, éuwer. 7. gloftn — glaubten, von gläibn. Imps.: ich gloft; Perf.: ich hu gegloft; Fut.: ich wiern gläibn; angläiwiger Thomas. 8. wénn = würden, mögen wollen; wenn — wollen. 9. séugn — sehen, von sáe. Impf.: ich sách; Perf.: ich hu gesáe; Fut.: ich wiern sáe; Jmpr.: säch! 10. kruepseln — krabbeln, kriechen.