Evangelischen obergymnasiums, Bistritz, 1865

35 1. Mai 1856 in Heidendorf — in der Dicke eines Gänseeies nach den Beob­achtungen von Pfarrer Klopps. Am ersten September 1853 zerstörte ebenfalls ein furchtbarer Hagel in der Größe von einem Hühnerei und mit einem Gewichte von 2'/g Loth die Hoffnungen der Landlente. Zugleich will man in einigen Hagelkörnern das Vorkommen von Schwefel bemerkt haben, welche Erscheinung an und für sich möglich, Herr Pfarrer Klopps dennoch wegen der Unznver- läßigkeit des Beobachters stark bezweifelt. Man will neben dem Schwefelgeruch auch noch Schwefelstücke in der Größe eines Neukreuzerstückes in den Schlossen gefunden haben. Diese Schwefelstücke befinden sich bis noch in dem Besitze des Gymnasiums —1 als corpus delicti wohlverwahrt. In Bezug auf die Tageszeit, zu welcher die Hagelfälle statt gefunden, finden sich keine genaue Notizen in den Tagebüchern des Herrn Klopps; es ist aber wohl anznnehmeu, daß es die Zeit 1—6 Uhr Nachmittags in der Regel gewesen sein wird, weil um diese Zeit auch die meisten andern Gewitter in Bistritz eintreten. Hagelwetter in der Nacht sind nun schon gar nicht beobachtet worden, sielen doch in dem ^ Heimathlande des Hagels — in Ostindien nach Spilsburg von 30 daselbst beobachteten Fällen, blos 3 während es dunkel war, aber noch immer vor Mitternacht. Abweichend aber von obiger Annahme hatte ich aber in diesem Jahre 1866 Gelegenheit einen Hagelfall um 10 Uhr Früh zu beobachten, es war am 11. April, zugleich wurden auch 2 schöne Wetter­säulen , sichtbar. Es bleibt mir nun noch am Schlüße dieses Capitels über die Wasser­meteore übrig die Bewölkung, die sich hier gut hineiuziehen läßt, etwas näher zu betrachten, und ich führe somit hier die Mittel der Monate und das Jahres­mittel der zwei letzten Jahre an. Wie gewöhnlich bezeichne ich die heitern Tage mit 0, wenig bewölkte mit 1—3, stark bewölkte mit 3—9, ganz bewölkte oder trübe Tage mit 10. 3*

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