Evangelischen obergymnasiums, Bistritz, 1864

10 Mehr als ein Drittheil des im Jahre niedergehenden Wassers fällt also im Sommer. Die größte Regenmenge von allen Monaten hat der Juni nämlich 46'" im Mittel, dann nimmt die Regenmenge ab, um im Oktober den niedersten Stand im Spätjahr zu erreichen. Im November steigt die Regenmenge wieder bedeutend, nimmt dann im Dezember, Januar ab und erreicht im Februar den kleinsten Stand im ganzen Jahre. Der Unterschied in der Regenmenge einzelner Monate kann dieser Regel unbeschadet sehr verschieden sein, so im Juni zwischen 31 und 87 Linien schwanken. Die größte Wasser- menge fiel 1860 nämlich 407'". Die kleinste 1863 nur 234'". Die Regenmenge der südlichen Theile des Gaues ist jedenfalls immer kleiner, die des gebirgigen nördlichen Theiles größer als. wie angegeben, in Wallendorf. Da aber keine Beobachtungen gemacht worden sind, und das Leben der Pflanzenwelt hier keinen Anhaltspunkt zur Messung wie bei der Wärme bietet, so kann auch nichts näheres darüber gesagt werden. Um aber die Wirkung von Wärme und Menge der Niederschläge genau beurteilen zu können, ist es nöthig die Anzahl der heiteren und wirklichen Regentage zu kennen; da rasch niedergehende Wassermassen bei einer größeren Anzahl heiterer sonniger Tage jedenfalls anders auf die Pflanzenwelt wirken muffen, als gleich große aber bei immer umwölktem Himmel langsam herab­sinkende. Es finden sich nun im Mittel 145 Tage im Jahre, io denen es regnet und schneit, nämlich im Jan., Febr., März, April, Mai. Juni, Juli, Aug., Sept., Oft., Nov., Dec. 12.6, 10.3, 13.8, 11.5, 15, 15.3, 13.7, 10.8, 8.9. 7.4, 12.4, 13.4. Der heiterste Monat ist demnach der Oktober, der regenreichste und bewölkteste gewöhnlich der Juni. Die ganz heiteren Tage, die sehr leicht zu zählen sind, befolgen so ziemlich den umgekehrten Gang der Regentage, es finden sich nämlich im Jan ., Febr., März, April, Mai. Juni, Juli, Aug.. Sept., Oft. Nov., Dec. 3.5, 4.7, 4.8, 3.6, 1.8, 1.6, 3.1, 4.5. 6.8, 8.8, 5.2, 3.6, also im ganzen Jahre im Mittel nur 50.3. Diese kleine Anzahl ganz heiterer Tage — die größte Zahl im Jahr 1858 nur 65. im Jahre 1860 sogar nur 23 — erklärt sich leicht aus der unmittelbaren Nähe der Hochgebirge und der Lage des Gaues an der Südwest- und Wetterseite derselben. Die Richtung nämlich, aus welcher die Niederschläge erfolgen, ist eine vorwiegend westliche, mehr südwestliche. In den Jahren 1854—1864 kamen nämlich von tausend Niederschlägen mit dem Wolkenzüge aus: N. NO. Q. SO. S. SW. W. NW. 28, 54, 24, 56. . 68,' 329, 261, 180,

Next

/
Thumbnails
Contents