Evangelischen obergymnasiums, Bistritz, 1864

7 welche mit seltenen Schichten eines mergeligen Gesteines abwechseln, das ay der Luft in kürzester Zeist in Brocken zerfällt und häufig zum Scheuern hölzerner Gefäße benützt wird. Doch werden in Ermangelung besseren Materials auch Häuser daraus gebaut. Unter dem Boden des Gaues ziehen große Steinsalzlager hin, doch merkwürdiger Weise nur zu beiden Seiten des Bistritzthales, in demselben finden sich keine Spuren. Bei Mettersdorf findet es sich in einer Tiefe von 1 bis 2 Klaftern, unterhalb Minarken hat die Sajo die Blöcke desselben blosgelegt. In Jad, Pintak, Mettersdorf, Treppen, Minarken, Weißkirch liefern die Salz­brunnen, deren Benützung an bestimmten Tagen den Gemeinde^ freisteht, nicht zu unterschätzende Beiträge für die Wirthschast. Wasseransammlungen, hier Weiher genannt, mehr nur Sümpfe, finden sich auf St. Georgener und Mettersdorf-Treppener Hattert, doch nur von kleiner Ausdehnung 48 und 49 Joch groß. Der erstere ist in neuester Zeit abgeleitet und wird bereits als Wiese benutzt. Stark versumpft ist das enge Vrrbindungsthal zwischen St. Georgen und Wermesch. und leider ist der vor einigen Jahren in Ängriff ge­nommene Entwurf einer Entwässerung wieder aufgegeben worden. Die Thal­sohle ist überall ziemlich tief, bei Bistritz nur 1100', bei Senndorf am Budak- fluß 1200', bei Lechuitz nur 910', günstig für das Gedeihen der Früchte und für die landwirthschaftliche Schönheit. Der geographischen Lage nach gehört der Gau bereits der kalten ge­mäßigten Zone an, als deren Merkmal bekanntlich gilt, daß sie eine mittlere Jahreswärme von 4° bis 8° R. habe. Nimmt man die in Wallendorf, bei­nahe im Mittelpunkte des Gaues gemachten Beobachtungen als maßgebend an, so findet sich aus den zehn Jahren von 1854—1864 in der That eine mittlere Jahreswärme von 6, 6° R. Die größte mittlere Wärme zeigte das JgHr 1859 nämlich 7, 5° R. die kleinste 1858 mit nur 5, 4° R. Eben so groß>als der Unterschied der mittleren Wärme in zehn Jahren ist der Unterschied in verschie­denen Theilen des Gaues, trotz der kleinen Flächenausdehnung von nur 11% Meilen. Wohl fehlen hierüber wirkliche Beobachtungen, doch läbLJjid) die Be­hauptung durch einfache Schlüße beweisen. In den Theiler/^WZareth findet die Blüthe und Reife des Weizens und anderer Pflanzen um 4—8 Tage früher, in Klein-Bistritz und den oberen Thalgebieten des Budakflusses um 3 bis 6 Tage später statt als in Wallendorf und Bistritz. Nun lehrt aber Wiffenschaft und Erfahrung, daß einer Beschleunigung der Blüthenzeit um 7 Vs Tage eine um einen Grad R. höhere Jahreswärme entspricht, und so werde ich nicht viel fehlen, wenn ich die mittlere Jahreswärme von Lechnitz, auf 7.4" R., die von Klein- Bistritz und Petersdorf auf nur 6° R. setze, trotzdem sie nicht mehr als zwei und.eine halbe Meile in nördlicher Richtung auseinanderliegcn. Die Ursache

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