Evangelischen obergymnasiums, Bistritz, 1864
43 Kopf 0.8 Pfund betragen. Daß auch dieser sehr stark gemischt genoffen wird, zeigt der jährliche Bedarf an Surrogatcaffee, nämlich 6000 Pfund, ein Dritt- theil des eigentlichen Caffees; Zucker mag 54000 Pfund oder auf den Kopf 2.2 Pfund verbraucht werden. Dagegen sind Gewürze, besonders Pfeffer, ver- hältnißmäßig beliebt, so daß 8000 Pfund oder 11 Loth ä Kopf eingeführt werden müssen. Als Getränke wird wenigstens von den Sachsen, hauptsächlich Wein benützt, in den weinarmen Orten dagegen auch von ihnen und ohne Ausnahme bei Walachen und Zigeunern Branntwein. Den Verbrauch an Wein kann man auf 30 Maß für den Einzelnen setzen; denn, wenn man auch das Mehr der Einfuhr den fremden Marktbesuchern anrechnet, so bleiben doch noch 96000 siebenbürger Eimer das Erzeugniß des Gaues für seine Bewohner. Der Bedarf an Branntwein, besonders in der Erndtezeit groß, beträgt in kleinen Wirthschaften 4 in größeren bis 10 siebenbürgische Eimer. Im Ganzen mögen 15 Maß auf den Kopf oder 45000 siebenbürgischen Eimer auf den Gau gerechnet werden können. Bier hat bis Ende 1863 noch keine Bedeutung zu erringen gewußt, dagegen steigt der Verbrauch des Sauerwaffers — St. Georger ä 4 kr. die Maß — von Jahr zu Jahr und beträgt wenigstens 20000 siebenbürgische Eimer. Rhum und Liqueure werden in wenig bedeutender Menge und nur in kleineren Kreisen genossen. Wer die wirthschaftlichen Verhältnisse des Nösner Gaues^ vle sie sich in Erzeugung und Verbrauch der Güter und in dem davon bedingten und umgekehrt sie bedingenden Wohlstände aussprechen wird zugeben, daß sie im Ganzen besonders aller auf dem Lande sich zum besseren wenden. Der Fortschritt ist zwar langsam, doch sicher: die Düngung der Felder wird reicher, der Weinbau sorgfältiger, der Anbau von Futterkräutern macht Fortschritte, der Obstbau breitet sich immer rascher aus. der Viehstand hat sich im Ganzen vermehrt und Anfänge zu einer guten Weideordnung sind gemacht worden. Trotzdem, daß seit 1854 bis 1864 in den zum Gau gehörigen Dörfern nahezu der neunte Theil der Häuser und der 4. Theil der Wirtschaftsgebäude, großen- theils mit der Erndte des Jahres verbrannt ist — nämlich 443 Häuser. 343 Hausdächer und 881 Wirthschaftsgebäude — rechnet man noch so niedrich, doch immer ein Werth von 500000 fl., wovon nicht der zehnte Theil durch Asse- kuranz gedeckt war; trotzdem das die Hälfte ves geschätzten Reinertrages von Grund und Boden nur als direkte Steuer — siehe die Tabelle — abgeführt wird: kann man doch behaupten, daß sich der Wohlstand im Durchschnitt eher vermehrt als vermindert hat. Da außer den Landgemeinden noch die Stadt Bistritz wenigstens den 4. Theil der Häuser, wenig gerechnet 300,000 Gulden, durch Feuer zerstört sah. und die dadurch gehemmte und verlorene Möglichkeit