Evangelischen obergymnasiums, Bistritz, 1864

27 und Zuchthengste in mehr als einer Gemeinde angesehen, aber nicht überall das tröstlichste Bild gefunden. Rinder, die wenig stattliche Ochsen zu werden ver­sprachen, sind zu Stieren großgezogen worden, und erzeugen natürlich keine kräftigeren und schöneren Nachkommen als sie sind; bei den Hengsten scheut man die einmalige größere Auslage und gibt dadurch den sicheren großen Ge­winn aus der Hand. Nur in einigen Gemeinden hat sich der erste Grundsatz aller verständigen Viehwirthschaft, nämlich nur' die schönsten und besten Thiere zur Zucht zu verwenden, Bahn gebrochen, zu hoffen steht es jedoch, daß es bald in allen geschehe. Die Schafe werden nicht in allen Gemeinden überwintert, sondern nur im Frühjahr aus der Bukowina, vom Szamosgebiete und der Mezöség gekauft Die Lämmer werden nach kurzer Zeit veräußert, die Wolle meist im Hause verarbeitet, und der Käse als willkommene Nahrung benützt. Wenn dann mit Ende Oktober die Weide endet, werden die meisten Schafe verkauft, etwa 3000 geschlachtet und zur Talgbereitung verwendet. Das Schaf wird also im Nösner Gau weniger gezüchtet als benützt. Nur Walthersdorf, theil- weise Jad, Pintak, Petersdorf und Neudorf machen eine Ausnahme. In jeder Gemeinde ist die Zahl der Stücke festgesetzt, welche ein Wirth halten darf; in den meisten Gemeinden sind für jedes Haus, ob dann ein Wirth darin wohnt oder mehrere 5 bis 7 Stück festgesetzt; in einigen geschieht die Betheiligung nach Maßgabe der entrichteten Steuer. Um jedem Ansprüche gerecht zu werden, werden die Schafe mehrere Male während der Weidezeit zur Probe gemolken. Nach dem genau vermerkten Ecgebniß dieses Probemelkens geschieht dann die Auftheilung der Milch, entweder für jedes Seite! ein Siebenbürger Eimer oder aber weniger genau, der anfangs festgestellten Reihe nach die ganze Molke. Hirten und Käsebereiter sind Walachen. Die Menge der Milch, die ein Schaf liefert, wird zu ein bis ein und ein halb Seite! angenommen. Jeder Siebenbürger Eimer Milch liefert etwa 3 Pfund Käse und ein Pfund Zieger — Urda. — Die letzte Weidezeit hin­durch wird in mehreren Gemeinden kein Käse, sondern sogenannte saure Milch gemacht. Die milchgebenden Schafe, welche wie früher bemerkt beinahe überall nur gehalten werden, kann man auf 8000 berechnen, und somit stellt sich der Ertrag an: Käse 1280 Eentner ü 13 fl. — kr...............................16140 fl. Zieger 420 „ ä 14 „ — „......................... 5880 „ Lämmer 7000 Stück ä 1 „ 40 „ ........................ 9800 „ Wolle von 9600 Stück nicht nach dem Gewicht sondern stückweise verkauft ä 60—90 kr. kann gerechnet werden auf ............................................... 7680 „ zusammen . . . 39500 fl.

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