Evangelischen obergymnasiums, Bistritz, 1864

13 Zeit errichtete Sonntagswiederholungsschule. Drei Mahl- und drei Lohmühlen, dann eine Schneide- und eine Schleifmühle benutzen auf einer Strecke Von etwa 800 Klaftern die Wasserkraft des Bistritzflußes. Nordostwärts von Bistritz liegen auf der linken Seite des Flußes in kleinen Seitenthälern Windau mit bedeutendem Obstbau und Obsthandel, dann Kl. Bistritz das mit Pintak. Jad und Baierdo'rf den gesuchtesten Weizen baut. An der Heerstraße oberhalb Bistritz wohnen die Wallendorfer, Klein- und Groß­fuhrleute, besonders früher, bis Pest, Lemberg, Kronstadt bekannt. Jad von seinem l’/a Meilen großen Hattert begünstigt, treibt die größte Biezucht im Gau. die neugebaute Schule würde selbst kleineren Städten zur Zierde gereichen. In einem Seitenthale liegt gegen die Szomos hin Pintak, das nebst Jad die besten Bausteine liefert, dann Mettersdorf, unregelmäßig in einem Kesselthale gebaut, liefert, viel Wein in die benachbarte, frühere, Grenze. Treppen hat einigen Obst- und ausgezeichneten Zwiebelbau. Die ganze Strecke bis Karlsburg einen Kreis von mehr als 100 Meilen versehen die Treppner mit Zwiebel. Zunächst liegt dann Ceipen und wieder im Bistritzthal das weinberühmte Heiden­dorf. Schon an der Sajo ersetzen die Baierdörfer durch gartenmäßigen Anbau die Kleinheit ihres Hattert. In der Ausmündung des Budakthaies liegt Minarken, dessen Bewohner sich durch beinahe holländische Reinlichkeit in Hof und Haus auszeichnen, höher hinauf im Thale Budák, Senndorf. Die Zwillingsdörfer Petersdorf und Neudorf sind viel besuchte Molkencurorte für die Bistritzer. Am weitesten in das Vorgebirge steigt Walthersdorf ^ mit der größten Schafzucht — 2000 Stück — im Gau. Jenseits der Sajo und des aus ihr aufsteigenden Zareth trifft man zuerst das ungarische Dorf Selyk, an den sächsischen Distrikt seit alter Zeit angeschlossen, ein Beweis das in früherer Zeit das Nationalgefühl weniger mächtig war, als religöse Zu- oder Abneigung, denn die Selyker Ungarn sind lutherisch, die Umgebung reformirt. Weißkirch, Dürrbach St. Georgen sind Hauptorte für gute Mittelwcine, Wermesch für starke Weine. In dem ungarisch­sächsischen Tatsch wird die Rohrflechterei, besonders eigenthümlich geformte Körbe—Zecker —liefer^ stark, betrieben und ein großer Theil Siebenbürgens mit dem billigen und brauchbaren Fabrikate versehen. Den Mittelpunkt dieser Gemeinden bildet der Markt Lechnitz,für die angrenzenden Theile der Mezöség ein Hauptverkehrsort. Das Schulgebäude größer noch als das in Jad ist ein Beweis, daß der sächsische Bauer weiß, was noth thut. Der Wein des Lechnitzer Vorberges stellt sich den besten Siebenbürgens an die Seite und nur St. Georgen liefert etwas mehr Getreide, als der Lechnitzer Hattert. Am Schlüße des Jahres 1857 soll die Bemohnerzahl des Nösner Gaues nach den offiziellen Tabellen 24372 betragen haben. Darunter waren der Religion nach^

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