Kemény János: Baja mezőváros szerepe az 1848–1849. évi szabadságharcban 2. - Forrásközlemények 11. (Kecskemét, 2008)

Zusammenfassung

Die Stadtsinstitutionen spielten in Erfüllung der bürgerlichen und militärischen Aufgaben eine wichtige Rolle. Eine davon war die Salzbehörde von Baja, die damals eine doppelte Aufgabe hatte. Erstens versorgte sie die Stadt und deren Umgebung mit Salz, was vom Zentralsalzdepot von Szeged nach Baja geliefert wurde. Zweitens fungierte sie als Staatsbank, das heißt sie versah eine Ersatzfunktion, weil Staatsbanken im Lande damals noch an wenigen Stellen existierten. Deshalb wies das Finanzministerium große Staatsmittel den jeweiligen Komitatsregierungskomissaren durch die Salzbe­hörde zu, und das Monatsgehalt der Nationalgardistoffiziere und pensionier­ten Offiziere wurde auch gleichermaßen bezahlt. Eine, für das ganze Komitat Bács-Bodrog wichtige Rolle spielte das im Bajaer Stadtteil Szentjános errichtete Getreidemagazin. Das diente der Get­reide- und Mehlversorgung nicht nur der Stadt und deren Umgebung, son­dern auch der Nationalgarde und den Frontsoldaten. Im Jahre 1849 kam es sogar vor, dass ein Teil des Getreide- und Futtersbedarfs der Hauptstadt durch Baja gedeckt wurde. Das Getreidemagazin in Baja spielte in der Get­reide- und Mehlversorgung des südlichen Teils des Komitats Tolna eine be­deutende Rolle. Die Wichtigkeit der Donau im Verlauf der Ereignisse ist unleugbar. Die seit 1835 bestehende Stadtdampfschiffstation hatte während des Freiheits­kampfs in der Waren- und Personenbeförderung eine wichtige Rolle, sie war das Bindeglied einerseits nach Süd-Transdanubien, andererseits zwischen der Hauptstadt und der Festung von Pétervárad. Sie wurde 1848 als eine Basis des Kriegsdampfschiffs „Mészáros" angesehen. Seit 1849 wurde ihre militä­rische Bedeutung gründlich aufgewertet, weil die Mündung des Flusses Dráva - woher die gegnerischen kaiserlichen Dampfschiffe von Eszék fluss­auf an der Donau fuhren - von hier ständig beobachtet werden konnte, und sie mit der Geschützbatterie bei der Dampfschiffstation in Schach gehalten werden konnten. Die Post hatte eine ähnlich wichtige Rolle. Das Bajaer Postamt beför­derte natürlicherweise die Briefe und Meldungen, die durch die Stadtführung und Leitungsgremien dem Landesverteidigungskomitee (Országos Honvéde­lmi Bizottmány - OHB), den einzelnen Ministerien, den Stadts- und Komi­tatsbehörden, bzw. die anderswoher hierher gesendet wurden. Im Januar 1849 verlegte die ungarische Regierung ihren Sitz nach Debrecen, dann am 5. Juli 1849 nach Szeged. Von nun an nahm die Bedeutung des Bajaer Postamtes zu, weil es die sicherste und verlässlichste Verbindung mit dem Landesverteidigungskomitee und mit der ungarischen Regierung für die süd­transdanubischen Komitate (Tolna, Baranya, Somogy, Zala, Vas) - bedeu­tete. Innerhalb der engeren Heimat, im Komitat Bács-Bodrog wurde die Rolle des Bajaer Postamts vor 11. Februar 1849, vor der serbischen Beset­zung von Zombor besonders wichtig, weil es zu dieser Zeit täglicher Post­kurierdienst zwischen Baja und Zombor, bzw. zwischen Baja und Zenta gab, dadurch frische, verlässliche Nachrichten über die Bewegung des Feinds ge­liefert wurden.

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