Bács-Kiskun megye múltjából 18. (Kecskemét, 2003)
RESÜMEES
TIBOR BELLON Ein eigenartiger Bauernlebensweg in Kleinkumanien Die Eigenart des mittel-osteuropäischen Wegs der ungarischen Gesellschaftsentwicklung ist, daß mehr als Vierfünftel der Bevölkerung des Landes - wegen der Verspätenheit - aus der Landwirtschaft lebte, weil sich die Wirtschaft nicht so entwickelte, als ob sich Arbeitskräftebedarf entweder in der industriellen Produktion, oder in der Dienstleistung, oder im Handel, oder in der Verwaltung erzeigt hätte. Noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war der größte Teil der Bevölkerung gezwungen, die Möglichkeit des Broterwerbs in der Landwirtschaft zu finden. Die Produktion und der Verbrauch wurden nicht nach den Marktverhältnissen organisiert, die Selbstversorgung und die Tradition hatten und behielten ihre bestimmende Rolle sowohl in der Produktion als auch im Verbrauch. Diese Behauptung wird durch die Tatsache nicht widerlegt, daß in bestimmten Gegenden und Landgüter Produktion von europäischem Niveau lief. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts - infolge der Flussregelungen und Hochwasserschutze auf der Tiefebene - wurde die Möglichkeit einer umfangreicheren, moderneren Landwirtschaft erschaffen, aber die Landwirte konnten diese Möglichkeiten in den verschiedenen Gegenden verschiedenartig und nicht immer mit der notwendigen Wirksamkeit ausnutzen. Die Aufhebung der Leibeigenschaft brachte mächtige Masse von besitzlosen Armen auch um die elementaren Möglichkeiten, das unbeschränkte und alles ausschließende Vorwärtskommen des Privateigentums wurde bestimmend. Also eine auf dem Weg einer verspäteten Wirtschafts- und Gesellschaftsentwicklung langsam vorwärts kommende Bauernwelt ist für diese Zeit charakteristisch. Wegen der Verspätenheit wurde in dieser Welt sehr viele das alltägliche Leben durchwebende Archaika aufbewahrt, was die Vergangenheit am Leben erhielt, weil es etwas anderes kaum tun konnte. In diese Bauernwelt mischte sich die nach dem Besseren, nach dem Höheren strebende menschliche Absicht, die Absicht zur Änderung, zur Verwandlung gesetzmäßig ein. Besonders die mittelbauerliche Schicht suchte einen Ausweg aus dieser „Sackgasse". Zu dieser Schicht gehörten die, für die die Produktions- und Gemeinschaftsgebundenheiten eine Fessel bedeuteten, die mit den alten, als väterliche Erbschaft bekommenen Methoden nicht zufrieden waren, die sowohl in der Produktion als auch in der Technik nach den moderneren Anwendungen strebten, die in der bestimmenden Rolle des Marktes die Primärquelle ihres Anwachses erkannten. Sie waren die Erneuerer, die sich aus Büchern und Zeitschriften informierten, die für die Erprobung von neuen Dingen offen waren. Diesem Prozess schlossen sich - offenbar - in erster Linie die zentralen Teile des Landes, in weiterem Sinne die kleine und die große Tiefebene, Transdanubien und die Weinbaugegenden an. Durch den Ausbau des Eisenbahnnetzes wurde ser Weg vor der schnellen, sicheren Beförderung eröffnet, es lohnte sich also zu erneuern, zu riskieren. Aber nur die Mittelbauern unternahmen, bzw. konnten es unternahmen, deren Betriebsorganisation auf festem Grunde stand. So benutzten sie ihre Grundstücke, daß auf einem Teil die Selbstversorgung sichernde Produktion bewahrt wurde, auf den übrigen Gebieten modernisiert, experimentiert wurde. In dieses System kann die im Titel bemerkte bäurliche Bestrebung, die modellwertige Wirtschaftsführung von Kálmán Papp aus Szabadszállás eingefügt werden.