Kenyeres István (szerk.): Urbs. Magyar Várostörténeti Évkönyv XVI. - Urbs 16. (Budapest, 2022)

Resümee

488 Resümee László Pakó Ein Ort der Unterhaltung oder der Gewalt? Kneipen und Verbrechen gegen das Leben im frühneuzeitlichen Kolozsvár Der Beitrag fasst kurz die vorhandenen Daten zur frühneuzeitlichen Geschichte der Kneipen und Schankwirtschaften in Kolozsvár (Klausenburg, Cluj-Napoca, RO) zu­sammen und untersucht dann anhand der städtischen Quellen aus den 1570er bis 1660er Jahren (Gerichtsprotokolle, Kammerbücher) die frühneuzeitlichen Totschlagsprozesse, die vor dem Stadtgericht wegen Ereignissen geführt wurden, die sich in den Kneipen der Stadt ereigneten. Nach unseren vorläufigen Recherchen berichten die Quellen von etwa ein Dutzend Prozessen, die wegen tödlicher Verbrechen, die sich in oder in un­mittelbarer Nähe von Schankwirtschaften von Weinschenken aus Kolozsvár ereignet haben, geführt wurden. Die Beteiligten an diesen Auseinandersetzungen entstammten den verschiedensten Schichten der städtischen Gesellschaft. Meistens handelte es sich um Angehörige des militärischen Standes, um Zunftgesellen, Leibeigene aus den um­liegenden Dörfern, städtische Diener oder ziellose Herumtreiber, die in Kneipenaus­einandersetzungen verwickelt wurden. Gelegentlich tauchten auch Stadtbürger unter ihnen auf, aber die meisten von diesen hielten sich infolge ihrer Arbeit (Schankwirte, Musiker) in der Schenke auf oder beteiligten sich aufgrund der Ausübung ihrer dienstli­chen Pflichten (städtische Bedienstete) an den Streitigkeiten. Die gegnerischen Parteien dieser Auseinandersetzungen waren in der Regel junge Männer von ähnlichem sozia­lem Hintergrund, was aber nicht bedeutet, dass wir nicht auch mit der Anwesenheit von Frauen in den Kneipen zu rechnen haben, ln den meisten Fällen führte plötzlich entbrannter Zorn zwischen den Kneipenbesuchem zur Gewalttätigkeit. Alkohol spielte eine entscheidende Rolle bei der schnellen Eskalation der Gefühle, aber auch das junge Alter der meisten Beteiligten und ihre daraus resultierende Impulsivität trugen dazu bei, dass selbst kleine Beleidigungen leicht in tödliche Auseinandersetzungen ausarten konnten. Borbála Fábián „Lass uns trinken, Schwager, denn es gibt noch guten Wein in Baja.”Die Rolle des Obstbauvereins von Baja in der Geschichte des Weinbaus und der Weinkultur in Baja Im 19. Jahrhundert war die Stadt Baja auf fast allen Seiten von Weinbergen umgeben. Über den lokalen Weinbau gibt es auch Angaben aus der Türkenzeit, ln der ersten Hälf­te des 19. Jahrhunderts verfügte Baja über die meisten Weinberge in der Batschka und war zugleich ein wichtiges Zentrum für den Fernhandel mit Weinen aus den Komitaten Tolna und Baranya. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Weißweinproduktion

Next

/
Thumbnails
Contents