Kenyeres István (szerk.): Urbs. Magyar Várostörténeti Évkönyv XVI. - Urbs 16. (Budapest, 2022)

Resümee

Resümee 487 turns als auch was die gesellschaftlichen Veränderungen angeht, wider. Der Schweine­handel erschien in der Gegend und erlangte schnell enorme Bedeutung. Die bestehen­den industriellen Aktivitäten vervielfachten sich (insbesondere die Ziegelherstellung), und dank der hervorragenden Lagerungs- und Reifungsmöglichkeiten in den Höhlen der alten Steinbrüche von Ohegy erfuhr auch die Bierproduktion einen Aufschwung. Die Arbeiter stellten einen immer größeren Anteil der wachsenden Bevölkerung dar, auch viele Weinbauern wechselten den Beruf und suchten sich lieber Arbeit in Fabri­ken... Die Veränderungen in der Gegend störten und erodierten mit der Zeit das „Feri­engebiet“ und das Schicksal der Weinberge wurde langsam, aber sicher besiegelt: die Entscheidungsträger der Stadt standen erklärtermaßen für die Industrialisierung und die städtische Entwicklung ein, und die Reblauskatastrophe am Ende des Jahrhunderts gab der Weinindustrie von Kőbánya den Gnadenstoß und leitete damit ein neues Kapitel in der Geschichte eines der besonderen Viertel der Hauptstadt ein... László Pecsők Kőbánya - von einer Weinregion zu einer Hochburg der Bierproduktion Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war Kőbánya (dt. Steinbruch) vor allem für seinen Wein­bau berühmt. In den 1840er Jahren wurden auf 960 Joch jährlich 20-30.000 Hektoliter Wein produziert, der in Kellern gelagert wurde, die aus dem Steinbruch ausgegliedert wurden. Die Reblaus hat zwei Drittel des Weingebietes zerstört. Gleichzeitig verwan­delte sich das Erscheinungsbild des Viertels in ein industrielles. Die Weinproduktion wurde durch die Bierherstellung abgelöst, die zu einer der wichtigsten Industrietätig­keiten des Stadtgebietes wurde. Als Erste lagerten und kühlten Péter Schmidt und József Tüköry ihr Bier im Kel­lersystem von Kőbánya, 1855 gingen sie dann eine Partnerschaft ein und gründeten die Kőbánya Brauereigesellschaft (Kőbányai Serház Társaság). Diese wurde 1862 vom Brauherm Antal Dreher senior aus Schwechat gekauft. Nach dessen frühem Tod entwickelte sein Sohn Antal Dreher junior die Dreher-Brauerei in Kőbánya zu einer der größten Brauereibetrieben Europas. Ab 1892 gab es in Kőbánya 5 Brauereien, die für 90% der ungarischen Bierproduktion sorgten. Damit wurde Kőbánya Ende des 19. Jahrhunderts auch europaweit zu einem der wichtigsten Zentren der Bierherstellung. In meiner Studie untersuche ich den Übergang vom Weinbau zur Bierherstellung in Kőbánya. Nach der Beschreibung der Weinregion Kőbánya und des Kellersystems, das sich infolge der Steingewinnung entwickelt hatte, werde ich die Entwicklung der Bierindustrie skizzieren, jenen Prozess, durch den kleine Brauereien und Weinberge durch riesige Brauereibetriebe ersetzt wurden.

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