Kenyeres István (szerk.): Urbs. Magyar Várostörténeti Évkönyv XVI. - Urbs 16. (Budapest, 2022)

Resümee

486 Resümee Frage der Winzer und der Flurwärter zu klären, die Auseinandersetzungen und die Rechtsstreitigkeiten zwischen den Weinbergbesitzern anzugehen und alle sonstigen Vorschläge zu diskutieren. Im Jahr 1861 wurde eine Weinbergordnung für die Stadt Szabadka (Szabadka város szőllészetét illető rendszabály) erarbeitet, die aus zwei Teilen bestand. Der erste Teil befasste sich mit den Flurwärtem (I-III), während der zweite Teil einen an die lokalen Gegebenheiten angepassten Vorschlag enthielt. Aus dem umfangreichen Dokument des Vorschlags geht unter anderem hervor, dass sich auf den Weinbergen 560 Winzerhäuser befanden, in denen insgesamt 2.415 Menschen lebten. Tatsächlich erforderte die Bewirtschaftung der Weinberge in jedem Fall bezahltes Personal. Schließlich durften die wohlhabenderen Weingartenbesitzer ihre Winzer be­halten, aber sie wurden verpflichtet, auch für die Flurwärter zu zahlen. Die gewählte Bürgerversammlung schlug die Aufstellung eines Feldschützenam­tes und einer Weinbaukommission vor. Außerdem schlug sie dem Ingenieuramt die Vermessung der Weinberge vor. Ebenfalls diese Aufgaben wollte die Regierung Ende des 19. Jahrhunderts gesetzlich verankert sehen, als sie das Gesetz über die Weinbau­gemeinden verabschiedete. Die Weinbaugemeinde Tompa-Kelebia war die erste und einzige Weinbaugemeinde auf dem Gebiet der Stadt Szabadka. Ihre Organisations- und Ordnungsvorschriften wurden am 23. Juni 1901 erstellt und in einer Stadtratssitzung am 16. Oktober 1901 von der freien königlichen Stadt Szabadka angenommen. Attila Herédi Der Untergang einer Weinregion - die letzten Tage der Weinkultur von Kőbánya Jahrhundertelang spielten der Weinbau und die Weinproduktion eine wichtige Rolle im Leben der Hauptstadt. Da denkt zwar jeder in erster Linie an die über die Region hinaus berühmten Weine der Budaer Seite der Donau, dabei blickt der Weinbau natür­lich auch am linken Donauufer auf eine lange Tradition zurück. Trotz ihres guten Rufes konnten aber die Weinberge von Kőbánya allein schon wegen des kleineren Volumens der dortigen Weinerzeugung nicht mit dem kommerziellen Erfolg der Budaer Weine konkurrieren, und so wandelte sich die Weinproduktion in Kőbánya von einer land­wirtschaftlich-industriellen Tätigkeit zu einer Art niveauvoller Freizeitbeschäftigung: Wohlhabende Bürger aus Pest kauften sich Besitzungen auf dem Land, und die Pflege der Weingärten und die Erzeugung von Wein galten nun vielmehr als eine Freizeitbe­schäftigung, als eine sinnvolle und nützliche Beschäftigung für Stadtgeplagte. Ab den 1860er Jahren sah sich die Weinkultur der Region mit immer neueren Herausforderun­gen konfrontiert: Das intensive Wachstum der Hauptstadt spiegelte sich zunehmend auch in den vorstädtischen Gebieten, sowohl auf dem Gebiet des Bevölkerungswachs-

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