Urbs - Magyar várostörténeti évkönyv 7. (Budapest, 2012)

Recenziók

Resümee 605 bis zum Spätmittelalter als Schenkungen vergeben wurden, bewahrte die Region ihre herausragende Rolle, sodass die Hervorhebung der neuen königlichen Sitze nach dem Tatareneinfällen von 1241/1242 - vergleiche (Neu-) Buda (Ofen) in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts bzw. an der Wende vom 13. zum 14. Jahrhundert und Visegrád/ Plintenburg in der Zeit zwischen 1323 und 1410, dann Buda/Ofen bis 1541 — völlig verständlich ist. Die Entwicklung der drei früheren und zwei späteren ungarischen Sitze, ihre physi­sche Form und ihr Verhältnis zu den Städten unterschieden sich allerdings in vielerlei Hinsicht voneinander. Der Grund hierfür war - neben der natürlichen Umgebung -, dass diese miteinander verglichen teils zu unterschiedlichen Zeiten in Erscheinung tra­ten, teils unterschiedliche Rollen erfüllten. Auf alle Fälle lagen vier der fünf Sitze am Ufer der Donau. In Esztergom/Gran bildete die Burg, die auf dem Berg am Donauufer stand, die fürstliche, später königliche Residenz, das familiäre und administrative Zentrum der frühen Arpaden, und zwar zusammen mit dem erzbischöflichen Sitz. Unter der Burg entstand eine klassische Siedlungsanlage. Im Jahre 1256 erhielt der Erzbischof die ge­samte Burganlage. In Fehérvár/WeiBenburg, das im Flachland lag und für die Arpaden ein sakrales und Gerichtszentrum bildete, nahm der frühe königliche Palast bzw. die Burg die Mitte der Siedlungsmasse ein. Außerhalb ihrer Mauern befand sich die Kirche der Jungfrau Ma­ria, die als königliche Privatkirche gegründet worden war und den Rang eines gemein­schaftlichen Domkapitels erhielt. (Im Mittelalter war sie zu einem guten Teil Schau­platz der Königskrönungen und königlichen Bestattungen.) Den Platz der frühen Burg übernahm nach den Tatareneinfallen die neu geordnete Stadt. Es wird angenommen, dass sich die neue Königsburg abgesondert in der Ecke der neu formierten Stadt be­fand. Hinsichtlich ihrer Nutzung im Spätmittelalter verfügen wir über keine Angaben. Im - ebenfalls im Flachland gelegenen Buda/Ofen; später Obuda/Altofen wurde der erste königliche Wohnort von den wiederhergestellten römischen Mauern umge­ben. Wir können ihn innerhalb des frühen Stadtkerns, neben der vom König gegrün­deten Domstiftskirche Heiliger Peter vermuten. Irgendwann in den 1210er und 1220er Jahren wurde allerdings außerhalb der frühen Stadtmauern eine vollständig neue könig­liche Residenz - gemäß unseren heutigen Begriffen ein Burgkastell - mit von der Stadt unabhängigen Verteidigungswerken errichtet. Sie war bereits vor den Tatareneinfallen ein beliebter königlicher Aufenthalts- und Gerichtsort. Nach dem Tatarensturm nahm Óbuda/Altofen bis zum Ende des 13. Jahrhunderts zusammen mit Új Buda/Neuofen die Rolle des Königssitzes ein, seine Bedeutung begann seitdem allerdings zu verblassen. Die Burg bzw. das Burgkastell bekamen seit 1342 die Königinnen. Új Buda/Neuofen wurde nach den Tatareneinfallen südlich der früheren Siedlung praktisch als befestigte Stadt („castrum”) auf einem Bergrücken gegründet. Der Stand­ort der frühesten königlichen Resident in der neuen Stadt ist umstritten. Im Jahre 1301

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