Urbs - Magyar várostörténeti évkönyv 6. (Budapest, 2011)
Recenziók
Resümee 425 an Orten errichtet, die in jüngster Vergangenheit noch nicht (dicht) bebaut waren, aber an gut zugänglichen Stellen liegen. Allerdings boten diese Punkte in vielen Fällen ebenfalls bereits Jahrhunderte zuvor bevorzugte Wohnorte, so beispielsweise den Menschen der Römerzeit. Und gleichzeitig müssen die Bestandteile des archäologischen Erbes möglichst am ursprünglichen Ort, im ursprünglichen Zustand und in den ursprünglichen Zusammenhängen bewahrt werden. Wie sind diese beiden, sichtlich gegensätzlichen Bestrebungen miteinander zu vereinbaren? Wie kann gebaut werden, ohne das archäologische Erbe zu verschleudern, wie kann bewahrt werden, ohne die Entwicklung zu behindern? Der vorliegende Artikel zeigt die Budapester Praxis der Lösung dieses Problems auf. TAMÁS SZAKÁLY Die morphologische Entwicklung der Inneren Elisabeth-Stadt (Belső-Erzsébetváros) und ihre gesellschaftlichen Verhältnisse bis zuni Zweiten Weltkrieg Auf eine Siedlung und noch viel mehr auf eine Stadt wirken sich die Ansprüche der jeweiligen Gesellschaft aus. Diese Ansprüche determinieren Entwicklung und Verfall einer Stadt, ihre Leitlinie, ihre Situation und ihren Weg auf der Bühne von Geschichte, Politik, Wirtschaft und Kultur. Die Ansprüche spiegeln das Verlangen nach Entwicklung wider, aber auch das Festhalten an den Traditionen. Und die Traditionen sind ebenso in der Lage, auf die Ansprüche zurückzuwirken. Eine Siedlung, die mit ihren Traditionen, Erfahrungen und Wurzeln bricht, kann leicht ihre Existenzberechtigung verlieren. Eine Stadt ist also ein eigentümliches, planbares und Planung erforderndes Gebilde, das in gewissem Sinne dennoch sein eigenes Leben lebt. Die Städteplanung, die Urbanistik, ist eine Wissenschaft der Neuzeit. Im Zuge der einstigen, nahezu fünftausend Jahre andauernden Geschichte der Städte änderte sich nach Zeitalter und Region die Art und Weise der Städteplanung und ihr Ausmaß, ja sogar auch ihre tatsächliche Präsenz. Die Besiedlungsprozesse sowie die gesellschaftlichen Bewegungen, Aktivitäten und Ansprüche wandelten das Bild, die Nutzung, die Funktion und die Struktur der größeren und kleineren Siedlungen kontinuierlich. Innerhalb des Siedlungsnetzes verdient der