Urbs - Magyar várostörténeti évkönyv 6. (Budapest, 2011)

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424 Resümee ZSUZSÁNNA PONGRÁCZ ÚJLAKI-PAULA ZSIDI Historische Untersuchung des Stadtbildes mit archäologischen Methoden: Aquincum, der städtische Vorläufer der Hauptstadt aus der Römerzeit - die städtische Archäologie und ihr denkmalschutzbehördlicher Hintergrund In Städten und vor allem in historischen Stadtkernen treten die Probleme des archäologischen Denkmalschutzes gehäuft auf. Das langsam zehn Jahre alte Denkmalschutzgesetz wurde seit seiner Verabschiedung mehrmals geändert, seine Paragraphen, die sich auf den Schutz der archäologischen Fundstätten beziehen, spiegeln allerdings auch weiterhin jene Normen wider, die international in weiten Kreisen anerkannt sind. Die Durchsetzung dieser Normen ist nur mittels der Zusammenarbeit von Experten des Denkmalschutzes, von Architekten und von Investoren zu verwirklichen. Die behördlichen Instrumente des archäologischen Denkmalschutzes sind - insbesondere in Großstädten - zwangsläufig defensiv. Der archäologische Denkmalschutz umfasst die Erschließung des archäologischen Erbes und seine Bewertung, seine Bestandsaufnahme und Registrierung, die Feststellung besonders schützenswerter Gebiete und die Erklärung ihrer Denkmalschutzwürdigkeit sowie - über all dies hinausgehend - die Bewahrung des archäologischen Erbes. Die Maßnahmen, die sich auf den Schutz der archäologischen Fundorte richten, müssen in erster Linie präventiven, im Notfall rettenden Charakter haben. Archäologische Fundorte dürfen - unter Beachtung des Prinzips des instandhaltenden Nutzens - nur so in Anspruch genommen werden, dass sich ihr Bestand nicht wesentlich verringert bzw. dass ihre ursprünglichen Zusammenhänge nicht wesentlich beschädigt werden. Das archäologische Erbe ist einmalig und nicht zu rekonstruieren. Mit der Zerstörung oder Beschädigung einer urzeitlichen Siedlung, einer Grabstätte aus der Zeit der Landnahme oder einer römischen Villa gehen Informationen verloren, die auch durch die - noch so professionelle - Erschließung einer anderen urzeitlichen Siedlung, einer anderen Grabstätte aus der Zeit der Landnahme oder einer anderen Römervilla nicht zu ersetzen sind. Und die Stadt, Budapest, baut - oder würde gerne bauen. Die Bauherren von Tiefgaragen und Bürohäusem wollen ihre Investitionen natürlich an den meistfrequentierten Stellen der Stadt errichten, wodurch fast ohne Ausnahme der historische Stadtkern berührt wird. Die Wohnparks werden demgegenüber

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